Joe Biden traf belarussische Oppositionsführerin im Weissen Haus
Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden und Swetlana Tichanowskaja haben sich im Weissen Haus getroffen.
- Die Begegnung wurde zuvor nicht öffentlich angekündigt.
- Die belarussische Oppositionsführerin bat den US-Präsidenten um Unterstützung.
US-Präsident Joe Biden hat sich im Weissen Haus mit der belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja getroffen.
Die US-Regierung unterstütze die Menschen in Belarus bei ihrem Streben nach Demokratie und Menschenrechten, schrieb Biden am Mittwoch auf Twitter. Biden empfängt in der Regierungszentrale normalerweise eher ausländische Staats- und Regierungschefs. Das Treffen mit Tichanowskaja dürfte daher als Zeichen der Unterstützung für die belarussische Opposition gesehen werden. Die Begegnung war zuvor nicht öffentlich angekündigt worden.
Oppositionsführerin bittet Joe Biden um Unterstützung
Tichanowskaja erklärte über Telegram, sie habe Biden um Unterstützung gebeten. Dies, damit Belarus ein «erfolgreiches Beispiel für einen gewaltfreien Übergang zu einer Demokratie» werden könne.
Für die USA sei es eine «moralische Pflicht», dem belarussischen Volk zu helfen. Die 38-Jährige erinnerte ausserdem an zahlreiche politische Gefangene in ihrer Heimat – darunter ihren Mann Sergej Tichanowski.
Zuvor bereits Treffen mit Aussenminister Blinken
Tichanowskaja hatte sich vergangene Woche im Rahmen eines Besuchs in Washington bereits mit Aussenminister Antony Blinken getroffen. Sowie mit Mitarbeitern der Regierungszentrale, darunter auch Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan.
Die nach Litauen geflohene Tichanowskaja wird von vielen als wahre Siegerin der belarussischen Präsidentenwahl angesehen. Diese fand vor rund einem Jahr statt. Den autoritären Machthaber Alexander Lukaschenko erkennt unter anderem die EU nicht mehr als Staatsoberhaupt an.
Nach der weithin als gefälscht geltenden Abstimmung vom 9. August 2020 kam es monatelang zu Massenprotesten gegen den als «letzten Diktator Europas» kritisierten Lukaschenko. Zehntausende Menschen wurden vorübergehend festgenommen, Hunderte verletzt und mehrere getötet.