Schönheitswettbewerb Miss Venezuela nennt nicht mehr Modelmasse der Kandidatinnen
Beim Schönheitswettbewerb Miss Venezuela werden künftig nicht mehr die Modelmasse der Kandidatinnen genannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Organisatoren wollen Abkehr von 90-60-90-«Stereotypen».
Die Organisatoren des Wettbewerbs begründeten dies am Dienstag mit einer gewollten Abkehr von «Stereotypen». «Die Schönheit der Frau hängt nicht von 90-60-90 ab», erklärte Kommunikationsdirektorin Gabriela Isler vor dem am Donnerstag stattfindenden Wettbewerb. «Sie bemisst sich am Talent jeder einzelnen Frau.»
Bislang wurden bei der Veranstaltung stets die Modelmasse der Kandidatinnen genannt. Lange Zeit galten ein Brustumfang von 90 Zentimetern, ein Taillenumfang von 60 Zentimetern und ein Hüftumfang von 90 Zentimetern als Schönheitsideal. Um es zu erreichen, unterziehen sich Frauen, die Schönheitskönigin werden wollen, drastischen Diäten - und nicht selten auch Schönheitsoperationen.
Schönheitswettbewerbe sind in Venezuela besonders populär und nicht selten ein Sprungbrett für weltweiten Ruhm. In der Vergangenheit kamen sieben Miss Universe und sechs Miss World aus dem südamerikanischen Land. Am Donnerstag treten 24 Kandidatinnen in der Hauptstadt Caracas um den Titel der Miss Venezuela gegeneinander an.
Der Wettbewerb findet inmitten einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise in dem Land statt. Immer wieder kam es in den vergangenen Monaten zu landesweiten Stromausfällen. Für die Organisatoren des Schönheitswettbewerbs ist es eine Horrorvorstellung, dass just am Donnerstag in Caracas der Strom ausfallen könnte: Wegen fehlender Mittel gibt es keinen Notfallplan für einen Blackout, wie Kommunikationsdirektorin Isler sagte.