«Schwarzer Nazi»: Wahlkampf-Eklat um Trump-Protegé Robinson
Der US-Republikaner Mark Robinson will Gouverneur werden. Nun zeigen Recherchen, dass sich der Trump-Protegé auf Pornoseiten als «schwarzer Nazi» bezeichnete.
Bei den US-Wahlen am 5. November wird in elf Bundesstaaten auch über die Vergabe des Amtes als Gouverneur abgestimmt.
Im Bundesstaat North Carolina hat sich in den Vorwahlen der amtierende Vizegouverneur Mark Robinson (56) als Kandidat der Republikaner durchgesetzt. Nun setzen alte Einträge auf einer Pornowebseite den bereits zuvor schwer umstrittenen Afroamerikaner unter Druck.
Mit Klarnamen auf Pornoplattform
Eine investigative Recherche des Senders «CNN» hat Einträge des Republikaners auf einer Pornowebseite aus dem Jahr 2010 zutage gefördert. Auf der Erwachsenenplattform «Nude Africa», die auch ein Forum umfasse, habe sich der Politiker selbst als «schwarzer Nazi!» bezeichnet. Zudem habe er stolz erklärt, «ein Perverser» zu sein und eine Vorliebe für Trans-Pornos zu hegen.
CNN beschreibt, dass Robinson von 2008 bis 2012 unter dem Nutzernamen «minisoldr» diverse explizite Einträge auf der Plattform gemacht habe. Im zugehörigen Nutzerkonto habe er seinen vollständigen Namen angegeben, ebenso wie eine E-Mail-Adresse, die er nachweislich über Jahre auf diversen Webseiten genutzt habe.
Zudem hätten weitere Analysen der Einträge von «minisoldr» deutliche biografische Parallelen zu Robinson zutage gefördert.
Schwarzer Nazi wünscht sich Sklaverei
Die Journalisten betonen, aufgrund der expliziten Natur lediglich wenige Einträge des Politikers zu zitieren. In einer Diskussion über schwarze Republikaner habe sich Robinson im Oktober 2010 anlasslos mit «I'm a black NAZI!» (dt. «Ich bin ein schwarzer Nazi!») zu Wort gemeldet.
Im selben Monat habe er sich die Wiedereinführung der Sklaverei gewünscht: «Sklaverei ist nicht schlecht. Manche Menschen müssen Sklaven sein. Ich wünschte, man würde sie (die Sklaverei) wieder einführen. Ich würde sicherlich ein paar kaufen.» 2012 ärgerte er sich offenbar über die Regierung Obama und erklärte, Hitler «dem ganzen Sch**ss in Washington» vorzuziehen.
Mark Robinson in der Kritik
Bereits vor den nun veröffentlichten Recherchen hatte Mark Robinson mit Aussagen für Kontroversen gesorgt. Unter anderem hatte er Trans- und Homosexualität in der Vergangenheit als «Dreck» bezeichnet. Weiterhin wird ihm Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und die Befürwortung von Gewalt vorgeworfen.
Das Bekanntwerden der mutmasslichen Einträge Robinsons könnte auch Auswirkungen auf den Wahlkampf von Donald Trump haben. Der republikanische Präsidentschaftskandidat hatte sich in der Vergangenheit offensiv hinter den umstrittenen Politiker gestellt. So lobte er ihn unter anderem als «Martin Luther King auf Steroiden».
Während sich das Trump-Team noch nicht öffentlich zu den Entwicklungen geäussert hat, weist Robinson die Berichte über die Selbstbezeichnung als «schwarzer Nazi» und Weiteres als «Boulevard-Müll» zurück. Er werde sich nicht aus dem Wahlkampf zurückziehen, gab er sich in einem Video in Reaktion auf die CNN-Veröffentlichung kämpferisch.