Stücke über schwarze Künstler und die Wall Street räumen bei Tony Awards ab
Ein Musical über einen schwarzen und homosexuellen Platzanweiser, ein Biopic über Michael Jackson sowie ein Theaterstück über die Verursacher der globalen Finanzkrise von 2008 haben bei den diesjährigen Tony Awards abgeräumt.
Moderatorin Ariana deBose lobte bei der Gala am Sonntag in New York die Bemühungen des Broadway um mehr Diversität.
Als bestes Theaterstück am Broadway ausgezeichnet wurde «The Lehman Trilogy» des italienischen Filmemachers Sam Mendes. Es erzählt die Geschichte der US-Investmentbank Lehman Brothers von ihren aus Deutschland ausgewanderten Gründern bis zu ihrem Zusammenbruch im Jahr 2008, der die weltweite Finanzkrise auslöste. Das Stück erhielt vier weitere Preise, darunter für die beste Regie.
Vier Awards gingen an das Musical «MJ» über den vor bald 13 Jahren gestorbenen Michael Jackson, für das seine Kinder Paris und Prince kurz auf die Bühne kamen. Für seine Rolle als King of Pop Jackson heimste der 22-jährige Newcomer Myles Frost den begehrten Preis als bester Hauptdarsteller ein.
Den Hauptpreis als bestes Broadway-Musical des Jahres erhielt «A Strange Loop». Das von Jennifer Hudson co-produzierte schwarze, queere Musical über einen Platzanweiser, der von einer Karriere als Autor am Broadway träumt, war mit elf Nominierungen als Favorit ins Rennen gegangen. Es erhielt aber nur noch einen weiteren Tony: Sein Autor Michael R. Jackson wurde für das beste Buch eines Musicals ausgezeichnet.
Durch die Zeremonie führte Ariana DeBose. Die Oscar-Preisträgerin, die sich selbst nicht auf ein Geschlecht festlegen lassen will, betonte, sie sei «stolz» auf die Bemühungen der 41 Broadway-Theater um mehr Diversität. Tatsächlich hatten die Bühnen, als sie nach monatelanger Pandemie-bedingter Schliessung im vergangenen Herbst wieder öffneten, sieben Theaterstücke oder Musicals im Programm, die von schwarzen Autoren stammten - so viele wie noch nie.