Trump droht Venezuelas Armee: «Ihr werdet alles verlieren»

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US-Präsident Donald Trump hat das venezolanische Militär zur Abkehr von Staatschef Nicolás Maduro aufgerufen.

Donald Trump
Donald Trump fordert das Ende der brutalen Repression des venezolanischen Volkes. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Humanitäre Hilfe Spielball im Machtkampf zwischen Maduro und Guaidó.

Die Soldaten würden «alles verlieren», wenn sie weiter an der Seite Maduros stünden, sagte Trump am Montag in einer Rede vor Vertretern der venezolanischen Gemeinschaft in Miami. Maduros Regierung blockierte unterdessen weiter humanitäre Hilfen aus den USA. Maduro kündigte die Lieferung von 300 Tonnen Hilfsgütern aus Russland an.

Trumps Rede enthielt unverhohlene Drohungen an Venezuelas Militär. Dieses müsse sich entscheiden, ob es «das grosszügige Amnestie-Angebot» des selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó annehme oder weiter an der Seite Maduros stehe, drohte Trump. Wer den zweiten Weg wähle, für den gebe es «keinen Ausweg» mehr. «Sie werden alles verlieren», warnte er. «Sie können vor der Wahl, vor die Sie gestellt werden, nicht davonlaufen».

In Venezuela herrscht seit Wochen ein erbitterter Machtkampf zwischen Maduro und Guaidó, der sich Ende Januar zum Übergangspräsidenten erklärt hatte. Die USA erkannten ihn als eines der ersten Länder an. Mittlerweile sind es bereits rund 50 Staaten, darunter Deutschland, Frankreich und viele andere europäische Länder. Maduro kann sich bislang aber auf den Rückhalt der Armeeführung verlassen.

Im Zuge der politischen Konfrontation verschärft sich die humanitäre Lage im Land. Die Hilfe wird zusehends zum Spielball in dem Machtkampf. Guaidó hatte die Maduro-Regierung aufgefordert, bis Samstag humanitäre Hilfe ins Land zu lassen - vor allem US-Hilfen. «Am 23. Februar haben wir die Gelegenheit, die Leben von Hunderttausenden Venezolanern zu retten», sagte er.

Maduro bezeichnete die geplanten US-Hilfslieferungen auf Bitten des selbsternannten Übergangspräsidenten dagegen als «Show» und «Bauernfängerei». Der Staatschef weigert sich kategorisch, US-Hilfen ins Land zu lassen. Er sieht sie als Vorwand, um den Boden für eine US-geführte Militärintervention zu bereiten.

Nach Maduros Angaben sollen 300 Tonnen Hilfsgüter vom Verbündeten Russland nach Venezuela geliefert werden. Die humanitäre Hilfslieferung mit Medikamenten werde am Mittwoch ankommen, sagte der Linksnationalist. Seine Regierung habe die Lieferung «mit Würde bezahlt», die Güter würden «legal» ins Land kommen. Dann fügte er hinzu, die Hilfsgüter stammten von Russland, China, der Türkei, anderen Ländern und der UNO.

Bis zu einer Million Freiwillige will Guaidó für die Verteilung der Hilfe zusammentrommeln, nach eigenen Angaben haben sich bereits 600.000 Helfer registrieren lassen. US-Hilfsgüter werden in Kolumbien, in der Grenzstadt Cúcuta, gelagert. Ein zweites Lager soll in Brasilien, im nordöstlichen Bundesstaat Roraima, entstehen, ein drittes soll diese Woche auf der niederländischen Insel Curaçao vor der Küste Venezuelas öffnen.

Oppositionsvertreter warfen dem staatlichen Kommunikationsunternehmen CANTV vor, eine Internetseite gesperrt zu haben, auf der Freiwillige sich anmelden können, wenn sie dabei helfen wollen, die US-Hilfsgüter ins Land zu bringen.

In Cúcuta soll zudem am Freitag ein vom britischen Milliardär Richard Branson angekündigtes grosses Benefizkonzert stattfinden, um Geld zu sammeln und die Grenze Venezuelas für humanitäre Hilfe zu öffnen. Unter anderem sollen der puerto-ricanische Sänger Luis Fonsi («Despacito»), Ex-Genesis-Frontmann Peter Gabriel sowie venezolanische und kolumbianische Musiker auftreten.

Die venezolanische Regierung kündigte nun ihrerseits für den Freitag und Samstag ein grosses Konzert an. Die Veranstaltung werde auf der Brücke Simón Bolívar zwischen der venezolanischen Stadt San Antonio und Cúcuta stattfinden, erklärte Kommunikationsminister Jorge Rodríguez.

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