Trump ruft Justizminister zu Korruptionsermittlungen gegen Biden auf
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump beschuldigte seinen Herausforderer Joe Biden mehrmals der Korruption.
- Jetzt will er den US-Justizminister William Barr zum Handeln bringen.
- Biden nannte die Vorwürfe eine «Schmutzkampagne».
Zwei Wochen vor der Wahl in den USA hat Präsident Donald Trump Justizminister Bill Barr aufgerufen. Er soll Korruptionsermittlungen gegen die Familie seines Herausforderers Joe Biden starten. «Wir müssen den Justizminister dazu bringen zu handeln», sagte Trump am Dienstag im Sender Fox News. «Er muss handeln, und er muss schnell handeln.»
Auf die Frage nach einem möglichen Sonderermittler antwortete Trump: «Er muss jemanden ernennen. Es handelt sich um erhebliche Korruption, und das muss vor der Wahl bekannt sein.»
Trump erhebt seit langem und ohne Beweise Korruptionsvorwürfe gegen Ex-Vizepräsident Biden und gegen dessen Sohn Hunter. Zuletzt wurden die Vorwürfe von der Boulevardzeitung «New York Post» befeuert.
«Post»-Artikel laut Biden eine «Schmutzkampagne»
Die «Post» brachte Joe Biden mehrmals mit früheren Geschäften seines Sohnes Hunter in der Ukraine und in China in Verbindung. Das Blatt veröffentlichte zudem E-Mails. Diese sollten belegen, dass Hunter versucht habe, Profit aus dem Amt seines Vaters als Vizepräsident unter Barack Obama zu schlagen.
Die Zeitung wertete die Mails auch als Beleg dafür, dass Joe Biden entgegen seiner Aussage von den Auslandsgeschäften gewusst habe. Joe Biden bestreitet, dass er sich etwas habe zuschulden kommen lassen. Er nennt die Artikel der «New York Post» eine «Schmutzkampagne».
Vertrauter Trumps lieferte die Mails
Die Echtheit der Mails ist nicht bestätigt. Fragwürdig ist auch, wie sie öffentlich wurden. Sie sollen auf einem Laptop in einer Reparaturwerkstatt gefunden worden sein.
Die «New York Post» bekam nach eigenen Angaben vor einer Woche eine Kopie der Festplatte von Rudy Giuliani. Dieser ist langjähriger persönlicher Anwalt und Vertrauter Trumps.
Die Kopie sei vom Besitzer der Reparaturwerkstatt angefertigt worden. Also bevor der Laptop im Dezember 2019 von der Bundespolizei FBI beschlagnahmt worden sei, berichtete die Zeitung. Trump sprach am Dienstag von einem «Laptop aus der Hölle».