Die Briefwahl in den USA bleibt weiterhin umstritten. Ein Antrag zur Änderung der Regelungen von den Republikanern wurde vom obersten Gericht abgelehnt.
Oberstes Gericht USA
Das oberste Gericht der USA hat einen Antrag der Republikaner abgelehnt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den US-Wahlen werden auch später eintreffende Briefe gewertet.
  • Die Republikaner haben einen Antrag zur Änderung dieser Regelung eingereicht.
  • Das oberste Gericht hat diesen jedoch abgelehnt.
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Die Stimmabgabe per Brief bei der US-Wahl bleibt weiterhin umstritten. Nun haben die Republikaner von US-Präsident Donald Trump vor dem Obersten Gericht eine juristische Niederlage erlitten.

Sie hatten zuvor einen Antrag gegen eine verlängerte Frist bei der Auszählung von Wahlunterlagen im Swing State Pennsylvania eingereicht. Wegen eines Unentschiedens von 4:4 Stimmen unter den Richtern am Supreme Court in Washington am Montag wurde er abgelehnt.

Die Republikaner hatten damit einen entsprechenden Beschluss des Obersten Gerichts in Pennsylvania rückgängig machen wollen. Ihm zufolge müssen Unterlagen mit korrektem Poststempel noch drei Tage nach dem eigentlichen Wahltermin gezählt werden müssen. Also bis zum 6. November.

Pennsylvania bereits 2016 hart umkämpft

Pennsylvania ist einer der besonders umkämpften Bundesstaaten. Weder Trumps Republikaner noch die Demokraten von Herausforderer Joe Biden können dort auf eine klare Mehrheit zählen. In Swing States, wo sich Republikaner und Demokraten immer wieder als Sieger abwechseln, wird die Wahl voraussichtlich entschieden.

wahlmann hillary clinton
Hillary Clinton verlor den Kampf ums Weisse Haus gegen Donald Trump. - Keystone

Vor vier Jahren gewann Trump gegen seine demokratische Kontrahentin Hillary Clinton Pennsylvania. Er verzeichnete einen Vorsprung von nur 44'292 der mehr als 6,1 Millionen Stimmen.

Briefwahl während Corona-Pandemie beliebt

Wegen der Coronavirus-Pandemie könnte es bei der Wahl in den USA jetzt jedoch anders aussehen. Es wird erwartet, dass mehr Bürger als sonst von der Möglichkeit einer frühen Stimmabgabe oder der Briefwahl Gebrauch machen. Trump macht allerdings seit Monaten Stimmung gegen Briefwahl, weil er darin massives Betrugspotenzial sieht. Belege dafür hat er nicht vorgelegt.

Donald Trump
Donald Trump sieht Briefwahl als eine Möglichkeit für Wahlbetrug. - Keystone

Fünf der derzeit acht Stimmen am obersten Gericht des Landes hätten die Republikaner in diesem Fall gebraucht. Künftig könnte in solchen Situationen Trumps Kandidatin Barrett für den Supreme Court eine entscheidende Rolle spielen.

Barrett noch vor Wahlen im obersten Gericht

Trump und seine Republikaner im Senat wollen die konservative Juristin Amy Coney Barrett noch vor der Präsidentenwahl am 3. November ins Oberste Gericht bringen. Dem Präsidenten geht es dabei auch um mögliche gerichtliche Auseinandersetzungen zur Auszählung der Stimmen bei der Wahl.

Supreme Court Barrett
Die für den Obersten Gerichtshof nominierte Amy Coney Barrett spricht vor dem Justizausschuss des Senats im Capitol Hill in Washington. - Keystone

Trump hat Barrett als Nachfolgerin der verstorbenen liberalen Richterin Ruth Bader Ginsburg nominiert. Mit ihrer Ernennung bekämen die Konservativen im Supreme Court eine dominierende Mehrheit am Gericht. Das Gericht hat oft das letzte Wort bei Rechtsstreitigkeiten zu politisch umkämpften Fragen. Dies gilt etwa für die Themen Einwanderung, das Recht auf Abtreibungen oder Gesundheitsversorgung.

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