Selenskyj will am Mittwoch Washington besuchen
Das Wichtigste in Kürze
- Wolodymyr Selenskyj erstmals seit Kriegsbeginn die Ukraine verlassen.
- Schon heute Mittwoch wird er in Washington erwartet und Biden treffen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will am Mittwoch bei seiner ersten Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land Washington besuchen. Die US-Regierung bestätigte entsprechende Berichte.
Selenskyj werde in Washington unter anderem von US-Präsident Joe Biden im Weissen Haus empfangen und vor dem US-Kongress sprechen. Biden will den Angaben zufolge im Zuge des Treffens mit seinem ukrainischen Kollegen auch bekanntgeben, dass die USA der Ukraine das Patriot-Flugabwehrsystem liefern werden. Dieses soll Teil eines Hilfspakets im Wert von fast zwei Milliarden Dollar sein.
Vorbereitungen für den Besuch laufen laut dem Nachrichtenportal «Axios» bereits, die Sicherheitsvorkehrungen seien erhöht worden. Die Details der Reise sind nicht bekannt, weder Washington noch Kiew bestätigten die Reise. Ein Reporter des Senders CBS zitierte auf Twitter eine Abgeordnete, welche zwar die Pläne bestätigte. Sie betonte aber, dass noch nicht klar sei, ob es wirklich klappen werde.
Der Besuch wurde bei einem Telefonat zwischen Biden und Selenskyj am 11. Dezember geplant, es folgten eine offizielle Einladung vor einer Woche und eine Bestätigung am Sonntag.
Selenskyjs Besuch im Washington findet am gleichen Tag statt, an dem der russische Präsident Wladimir Putin sich mit hochrangigen Militärvertretern trifft, um die Ziele seiner Armee für das kommende Jahr festzulegen.
USA wichtigste Unterstützer der Ukraine
Selenskyj hatte zuvor in seiner Videoansprache am Dienstag gesagt, dass diese Woche für die Ukraine ausserordentlich wichtig sei, «um diesen Winter und das nächste Jahr zu überstehen» und «die nötige Unterstützung zu bekommen und damit die ukrainische Flagge endlich auf allen Abschnitten unserer Grenze weht». Die USA sind in dem seit knapp zehn Monaten andauernden Krieg der wichtigste Unterstützer der Ukraine. Sie habe Militärhilfen in Milliardenhöhe geleistet, zuletzt wurde über die Lieferung des mächtige Patriot-Flugabwehrsystems spekuliert.
Die scheidende Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, forderte am Dienstag in einem Brief die Abgeordneten auf, bei der «Sitzung am Mittwochabend persönlich anwesend zu sein». Sie nannte dafür keinen expliziten Grund und schrieb lediglich: «Bitte seien Sie am Mittwochabend anwesend, wenn wir uns ganz besonders auf die Demokratie konzentrieren.»
Selenskyj hat die Ukraine seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land am 24. Februar nicht verlassen. Am Dienstag reiste er bei seinem bislang wohl riskantesten Frontbesuch in die hart umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine.