US-Wahlen: Schweiz-Republikaner stellen sich hinter Trump-Vorwürfe
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump verliert die Wahl zur US-Präsidentschaft gegen Herausforderer Joe Biden.
- Obwohl Trump keine stichhaltigen Beweise liefert, spricht er von Wahlbetrug.
- Der Sprecher der Schweiz-Republikaner schlägt in die gleiche Kerbe.
Donald Trump akzeptiert die Wahl Joe Bidens zum 46. Präsidenten der USA nicht. Es handle sich um Betrug. Er will seinen Verbleib im Weissen Haus juristisch erzwingen. Stichhaltige Beweise bleiben Trump und sein Team schuldig.
Sogar sein Schwiegersohn Jared Kushner soll ihm nahe gelegt haben, die Wahl anzuerkennen.
Dennoch: Auch James Foley, der Sprecher der «Republicans Overseas Switzerland», spricht von einer krummen Tour, die «im Laufe der Zeit ans Tageslicht kommt».
Nau.ch: Wie geht es Ihnen nach den letzten Tagen und insbesondere seit der Niederlage Trumps?
James Foley: Wir sind zuversichtlich, dass nicht eine blaue, sondern eine rote Welle passiert. Wir sehen keine blaue Welle. Wir sehen eine Fälschung der Wahlkarten. Genau das, was wir befürchtet haben.
Die Stimmung unter den ausländischen Republikanern ist nicht traurig, sondern genervt. Wir wissen, dass es viele Fälle von Korruption gab. Beispielsweise waren republikanische Wahlinspektoren in mehreren Bundesstaaten nicht zugelassen, die Wahlkarten anzuschauen. Es gibt Hinweise, dass zu spät eingetroffene Wahlkarten vordatiert wurden, um diese zu zählen.
Das zeigt: Es ist eine krumme Tour, die da läuft. Das wird im Laufe der Zeit ans Tageslicht kommen. Vergessen Sie nicht: es gibt schon Nachzählungen in vielen Staaten. Georgia, Pennsylvania oder Nevada um nur einige zu nennen. Das wurde vom «Federal Court» so befohlen und das wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.
Nau.ch: Für diese Vorwürfe fehlen die Beweise. Sie handhaben es also wie Trump. Sie anerkennen die Wahl Joe Bidens nicht.
James Foley: Richtig. Für mich ist alles nur Show, es gibt kein offizielles Resultat. Die News-Sender in den USA halten sich seit 1960 und der Wahl zwischen John F. Kennedy und Richard Nixon für die Königsmacher. Das ist falsch.
Entscheidend ist das «Electoral College». Dessen erstes Meeting ist am 14. Dezember. Erst dann geht es vorwärts mit der finalen Entscheidung. Die TV-Stationen können etwas vorhersagen. Aber einen Kandidaten zum Präsidenten zu ernennen, wie sie es am Samstagabend getan haben, ist nicht mehr als Propaganda.
Nau.ch: Sie sind schlechte Verlierer.
James Foley: Nein. Schlechte Verlierer waren meistens die Demokraten. Schauen Sie doch, was die in den letzten vier Jahren gemacht haben. Sie haben den Sieg Trumps nie akzeptiert. Sie haben versucht, Trump des Amtes zu berauben. Das war aber nie erfolgsgekrönt. Wir haben den gut begründeten Verdacht, dass es Korruption gibt. Jetzt wollen die Demokraten plötzlich die vereinigenden Kräfte sein. Das finde ich komisch.
Nau.ch: Trump hat schon vor den Wahlen angedeutet, eine mögliche Niederlage nicht zu akzeptieren. Was jetzt passiert, ist doch eine Farce?
James Foley: Ich zitiere hier die Worte von Präsident Trump. Er sagt mehrmals: «Ich werde die Ergebnisse akzeptieren, wenn es eine faire Wahl ist. Wenn es keine faire Wahl ist, kann ich es nicht akzeptieren.» Nun gibt es genügend Beweise, dass etwas schiefgelaufen ist. Er hat das Recht zu protestieren und das macht er gerade.
Nau.ch: Für Trump ist eine Niederlage per se nicht fair, habe ich schwer den Eindruck.
James Foley: Wenn die Niederlage fair ist, dann kann er das akzeptieren. Eine Niederlage wegen Betrugs sollte keiner akzeptieren, nicht nur der Präsident.
Nau.ch: Sie sprechen von klaren Indizien für grossflächigen Wahlbetrug. Dafür müssten Beweise vorliegen. Sie stellen den USA also ein Armutszeugnis aus?
James Foley: Absolut. Ich finde es peinlich. Aber ich komme ursprünglich aus Louisiana. Dort ist Korruption eine Lebensweise. Ich möchte nicht sagen, dass es immer so gewesen ist, aber die US-Geschichte ist leider voll von Beispielen über Wahlkorruption, egal welche Ära.
Unser System ist sehr anfällig für Betrug. Es passiert aus dem ganz einfachen Grund, dass es auf Niveau der Bundesstaaten nicht viele Stimmen braucht, dass die Entscheidung in die eine oder andere Richtung kippt. Diese Stimmen sind leicht zu kaufen.
Nau.ch: Wie geht es weiter?
James Foley: Es wird vorwärtsgehen. Alle Beweise werden jetzt von den Anwälten von Präsident Trump gesammelt. Die Nachzählungen und die Inspektionen der Wahlsysteme in den Bundesstaaten müssen passieren. Die rechtmässige Zählung der Wahlkarten per Post muss bestätigt werden. Und zwar unter Teilnahme der Republikaner, was in vielen Staaten nicht der Fall war.
All das wird vor dem «Federal Court» stehen. Heisst dieses die Beschwerden gut, würden die Demokraten sicher Berufung einlegen. Letzter Schritt wäre dann der «Supreme Court». Ich hoffe aber, dass die Beweise für Wahlbetrug so deutlich sind, dass wir gar keinen weiteren Prozess mehr benötigen. Ich glaube, dass dieser Fall sehr, sehr klar ist. Sobald das alles veröffentlicht wird, kann der US-Wähler das klar sehen, klar verstehen und klar entscheiden.
Nau.ch: Sie sind also nach wie vor zuversichtlich, dass Donald Trump in eine zweite Amtszeit gehen wird?
James Foley: Ja.