Venezuelas Regierung lässt inhaftierte Oppositionelle frei
Das Wichtigste in Kürze
- Unter den Freigelassenen sind auch zwei prominente Oppositionelle.
- Präsident Maduro hatte nach seiner Wiederwahl Amnestien angekündigt.
- Weitere Freilassungen sollen demnach noch folgen.
Zu der ersten Gruppe zählten mit dem Ex-Bürgermeister Daniel Ceballos und dem früheren General Ángel Vivas auch zwei prominente Oppositionelle, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Präsident Nicolás Maduro hatte nach seiner umstrittenen Wiederwahl vor knapp zwei Wochen die Freilassung von Oppositionellen in Aussicht gestellt. «Ich wiederhole meinen Aufruf zum Dialog», sagte der Staatschef am Freitag. «Wer sich allerdings verschwört, um den Frieden zu verletzten und die rechtmässigen Institutionen zu zerstören, wird seine Strafe erhalten.» Die Präsidentin der regierungstreuen Verfassungsgebenden Versammlung, Delcy Rodríguez, kündigte weitere Freilassungen von Oppositionellen in den kommenden Tagen an.
Über 360 inhaftierte Regierungsgegner
Menschenrechtsorganisationen gehen von über 360 inhaftierten Regierungsgegnern in dem südamerikanischen Land aus. Zu den prominentesten Gefangenen gehört auch Oppositionsführer Leopoldo López, der wegen Anstachelung zur Gewalt bei Protesten gegen die Regierung zu fast 14 Jahren Haft verurteilt wurde und seine Strafe derzeit im Hausarrest verbüsst.
Maduro in der internationalen Kritik
Zahlreiche Staaten und internationale Organisatoren werfen Maduro einen immer autoritäreren Regierungsstil vor. Der Staatschef kontrolliert alle staatlichen Organe und liess im vergangenen Jahr das von der Opposition dominierte Parlament entmachten. Die inhaftierten Oppositionellen gelten vielen als politische Gefangene.