Weitere lateinamerikanische Politiker mit Coronavirus infiziert
Nach der bolivianischen Interimspräsidentin Jeanine Áñez hat sich auch der Wirtschaftsminister des südamerikanischen Landes mit dem Coronavirus angesteckt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Lateinamerikas Regierungen gibt es nun bereits vier Infektionen mit dem Coronavirus.
- Nach Boliviens Präsidentin hat sich nun auch der dortige Wirtschaftsminister infiziert.
- Die Führung gibt Oscar Oritz deshalb vorübergehend ab.
Nach der bolivianischen Interimspräsidentin Jeanine Áñez hat sich auch der Wirtschaftsminister des südamerikanischen Landes mit dem Coronavirus angesteckt. Dies ist bereits der vierte Minister des Andenstaates in diesem Monat.
Er gebe die Führung des Ressorts vorübergehend ab, während er sich zur Beobachtung in einem Krankenhaus aufhalte. Das erklärte Oscar Ortiz am Sonntag in einem auf Twitter veröffentlichten Video.
Interimspräsidentin Áñez regiert von Zuhause aus
Es gehe ihm aber gut. Vor ihm war unter anderem bei Gesundheitsministerin Eidy Roca eine Infektion mit dem Virus bekannt geworden. Auch die Senatspräsidentin Eva Copa steckte sich nach eigenen Angaben an.
Erst am Donnerstag hatte Áñez ihr positives Testergebnis bekanntgegeben und angekündigt, sich in Quarantäne zu begeben. Áñez will von zu Hause aus die Regierungsgeschäfte weiter ausführen. Die frühere Senatorin war im vergangenen Jahr an die Staatsspitze gerückt. Am 6. September soll es Neuwahlen geben.
Nach dem Brasilianer Jair Bolsonaro und Honduras Staatschef Juan Orlando Hernández ist Áñez als drittes Staatsoberhaupt in Lateinamerika positiv auf den Erreger getestet worden. Hernández verbrachte gut zwei Wochen in einem Krankenhaus.
Lateinamerika im Brennpunkt der Pandemie
Zuletzt infizierten sich auch in Venezuela mehrere führende Politiker, darunter der Vorsitzende der Verfassungsgebenden Versammlung, Diosdado Cabello, und Erdölminister Tareck El Aissami.
Lateinamerika gehört derzeit zu den Brennpunkten der globalen Coronavirus-Pandemie. Nach Zahlen der Europäischen Union wurden dort bisher mehr als drei Millionen Infektionen und mehr als 140 000 Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 registriert.