84 Tote durch gepanschten Alkohol im Iran
Obwohl in der islamischen Republik Alkoholkonsum und -verkauf illegal ist, kann er leicht erworben werden – in letzter Zeit aber oftmals mit Methanol gepanscht.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine «sehr ungewöhnliche» Serie von Toten durch gepanschten Alkohol überkam den Iran in den letzten sechs Wochen.
- Das Ministerium warnte, dass sogar Alkohol in Verpackungen ausländischer Markenprodukte gepanscht sein könne.
Im Iran sind bei einer ungewöhnlichen Unglücksserie binnen sechs Wochen 84 Menschen durch den Konsum von gepanschtem Alkohol gestorben. Wie das iranische Gesundheitsministerium am Montag mitteilte, mussten 959 Menschen zudem wegen einer Vergiftung behandelt werden, in 305 Fällen seien Operationen notwendig gewesen. Bei der Produktion der alkoholischen Getränke sei statt Ethanol das giftige Methanol verwendet worden.
In der Islamischen Republik sind die Herstellung, der Handel und der Konsum von Alkohol verboten und werden mit Peitschenhieben oder Gefängnisstrafen bestraft. Ausnahmen gelten nur für die christliche armenische Minderheit.
Auch ausländische Marken sind betroffen
In den Grossstädten ist Alkohol aber leicht erhältlich, und auch in der Provinz sind hausgemachter Wein, Bier und Schnaps weit verbreitet. Allerdings kommt es bei der Herstellung immer wieder zu teils fatalen Unglücken.
Ein Ministeriumssprecher sprach nun von einer «sehr ungewöhnlichen» Serie von Unglücken, wobei sich die aktuellen Fälle vor allem auf die Provinzen Hormusgan im Süden und Albors im Norden konzentriert hätten. Es habe mehrere Festnahmen in dem Zusammenhang gegeben, sagte der Sprecher laut der Nachrichtenagentur Isna und warnte, dass selbst Alkohol in der Verpackung ausländischer Markenprodukte gepanscht sein könne.