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Afghanistan: Taliban erobern wichtigen Grenzposten zu Tadschikistan

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Taliban-Kämpfer haben den wichtigsten afghanischen Grenzübergang nach Tadschikistan eingenommen. Die afghanischen Soldaten mussten ihre Posten aufgeben.

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Nato-Soldaten in Afghanistan. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der wichtigste afghanische Grenzübergang zu Tadschikistan ist in den Händen der Taliban.
  • Am Montagabend ereignete sich der entscheidende Angriff.

Die Taliban haben den wichtigsten Grenzübergang von Afghanistan nach Tadschikistan erobert. Die Islamisten hätten alle Grenzposten, den Hafen und die Stadt von Schir Chan Bandar eingenommen. Dies sagte der Ratsabgeordnete der Provinz Kundus, Chaliddin Hakmi, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Nach Angaben eines Offiziers mussten die afghanischen Soldaten all ihre Posten aufgeben. «Einige unserer Soldaten haben die Grenze nach Tadschikistan überquert», so der Offizier.

«Am Morgen waren sie überall»

Die Taliban sind seit Beginn des Abzugs der US- und Nato-Truppen aus Afghanistan auf dem Vormarsch. Im Norden des Landes, wo auch die Bundeswehr lange für die Stabilisierung zuständig war, rücken sie derzeit rasch vor. Zuletzt hatten Taliban-Kämpfer dort die strategisch wichtige Provinzhauptstadt Kundus umstellt.

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Ein Kämpfer der Taliban trägt ein Gewehr um seine Schulter. - Keystone

Der Taliban-Angriff auf Schir Chan Bandar rund 50 Kilometer von Kundus entfernt ereignete sich nach Angaben des Militärvertreters am Montagabend. «Am Morgen waren sie überall, hunderte von ihnen», sagte er zu AFP.

Deutsche Soldaten sollen bis September abreisen

Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid bestätigte: «Unsere Mudschaheddin haben volle Kontrolle über Schir Chan Bandar und alle Grenzübergänge zu Tadschikistan in Kundus», sagte er AFP.

Die Bundeswehr stellt im Rahmen der derzeit endenden Nato-Mission «Resolute Support» in Afghanistan derzeit das zweitstärkste Kontingent nach den USA. Der Grossteil der deutschen Soldaten ist in der Nähe der Stadt Masar-i-Scharif gut 150 Kilometer westlich der Stadt Kundus stationiert. Nach Angaben eines Sprechers des Einsatzführungskommandos in Potsdam vom Dienstag ist das Bundeswehrlager bislang nicht vom Vorrücken der Taliban betroffen. Die zuletzt noch etwa 1100 deutschen Soldaten in dem Land sollen spätestens bis September heimkehren.

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