Algeriens Kulturministerin tritt nach Tragödie bei Konzert zurück
Letzten Donnerstagabend starben bei einem Massengedränge vor einem Rap-Konzert in Algerien fünf Personen. Nun zieht die Kulturministerin die Konsequenzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vergangenen Donnerstag starben fünf Menschen bei einem Massengedränge in Algier.
- Die Kulturministerin Algeriens hat nun ihren Rücktritt bekanntgegeben.
Die Kulturministerin des nordafrikanischen Landes hat ihren Rücktritt eingereicht. Übergangspräsident Abdelkader Bensalah nahm das Gesuch von Meriem Merdaci an, wie die staatliche Nachrichtenagentur APS am Samstag meldete.
Demonstranten hatten am Freitag ihren Rücktritt gefordert. Merdaci hatte das Amt erst im April übernommen. Darüber hinaus ernannte Bensalah Ounissi Khelifa zum neuen Polizeichef. Er ersetzt Abdelkader Kara Bouhadba.
Konzert-Tragödie in Algerien
Bei der Tragödie vor einem Konzert des algerischen Rappers Soolking in einem Fussballstadion in der Hauptstadt Algier waren am Donnerstagabend drei junge Frauen und zwei junge Männer getötet worden. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Zu dem Gedränge kam es an einem der Stadioneingänge. Die Ursache des Unglücks ist unklar.
Algerien erlebt seit Monaten eine politische Krise. Im Februar begannen Massendemonstrationen gegen die politische Elite. Zeitweise gingen Hunderttausende auf die Strasse.
Die Proteste richteten sich zunächst gegen Langzeitherrscher Abdelaziz Boutelifka, gingen aber auch nach dessen Rücktritt im April weiter. Die Demonstranten fordern einen umfassenden Politikwechsel. Eine zunächst für Juli geplante Präsidentenwahl wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.