Amnesty wirft Hisbollah Verstösse gegen Völkerrecht vor
Wegen des Einsatzes unpräziser Waffen in Israel werfen Menschenrechtler der libanesischen Hisbollah-Miliz Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht vor.
Menschenrechtler werfen der libanesischen Hisbollah-Miliz wegen des Einsatzes unpräziser Waffen in Israel Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht vor.
«Amnesty International hat drei Raketenangriffe der Hisbollah auf zivile Gebiete in Israel im Oktober 2024 dokumentiert, die als Kriegsverbrechen untersucht werden müssen», teilte die Organisation mit. Dabei seien acht Zivilisten getötet und mindestens 16 verletzt worden.
Die Hisbollah habe nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten unterschieden, wie es das humanitäre Völkerrecht verlange, so Amnesty weiter. In Israel seien wegen des «rücksichtslosen Einsatzes» ungelenkter Raketen auch zivile Häuser beschädigt und zerstört worden. Amnesty forderte, direkte Angriffe der Schiitenorganisation auf Zivilisten und zivile Objekte sowie wahllose Angriffe, bei denen Zivilisten getötet oder verletzt worden seien, als Kriegsverbrechen zu untersuchen.
Vorwürfe auch gegen Israel
Die Menschenrechtler hatten jüngst auch Israel vier «unrechtmässige Luftangriffe» auf Wohngebäude mit vielen Toten im Libanon vorgeworfen und gefordert, auch hierbei zu prüfen, ob es sich um Kriegsverbrechen handle. Zudem kritisierte Amnesty Israels Evakuierungsaufforderungen im Libanon als unzureichend und zum Teil irreführend.
Die Hisbollah und Israel haben ihre gegenseitigen Angriffe Ende November nach mehr als einem Jahr mit einer Waffenruhe weitgehend beendet. Die proiranische Miliz sowie Israels Armee kommentierten die Anschuldigungen von Amnesty auf Anfrage zunächst nicht.
Amnesty wirft Israel auch Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen vor. Die deutsche Bundesregierung teilt den Vorwurf eigenen Angaben nach nicht.