Amnesty International: Lob und Kritik im Einsatz für Menschenrechte
Amnesty International hat mit ihrer Arbeit bereits einiges an Lob geerntet. Allerdings habe die Organisation laut Kritikern nicht immer alles richtig gemacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Organisation wurde von nicht-westlichen Ländern wegen einseitiger Handlung kritisiert.
- 1977 wurde die Non-Profit-Organisation mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Die Organisation Amnesty International wird immer wieder kritisiert, vor allem von nicht-westlichen Ländern. Aber auch die Vereinigten Staaten oder die Kirche wehren sich immer wieder gegen AI.
Amnesty International handle einseitig und pro-westlich
Einer der häufigsten Kritikpunkte gegen die Menschenrechtsorganisation ist etwa der einseitige und pro-westliche Einsatz. Dabei wird dieser Vorwurf häufig von Ländern wie China, Vietnam oder Russland geäussert.
Die Ideologie der Organisation stelle sich stark gegen diejenige der nicht-westlichen Länder. Zudem wird erwähnt, dass Amnesty sich nur auf gewisse Länder fokussiere und diese kritisiere. Selten würden dabei die westlichen Länder im Fokus stehen.
Amnesty wiederum sieht genau die Regierungsformen der Kritiker als problematisch an, da ihre Bevölkerung besonders häufig von Menschenrechtsverletzungen betroffen ist.
Verletzungen der Menschenrechte in den USA
Als die Aktivisten 2005 dem damaligen Präsidenten George W. Bush Menschenrechtsverletzungen vorwarfen, wehrte dieser jegliche Kritik vehement ab. Die Vorwürfe könnten von keinerlei Fakten gestützt werden und seien komplett lächerlich.
Des Weiteren kritisiert die Organisation die Situation in Guantanamo. Folter und Unterdrückung seien keine Mittel, ein Gefangenenlager zu führen. Die Menschenrechte werden laut Amnesty International in keiner Weise eingehalten.
Dieser Kritikpunkt wird später von der «Washington Post» unterstützt. Die Zeitung erklärt, dass Bush mit Guantanamo unverhältnismässig gehandelt habe, aus Angst vor weiteren terroristischen Angriffen.
Abtreibungsdebatte enttäuscht christliche Anhänger
Seit dem Jahr 2007 hat die Non-Profit-Organisation ihre Meinung zur Abtreibung offiziell von neutral auf befürwortend geändert. Dies sorgte bei einigen christlichen Gemeinden für Aufruhr.
Falls eine Schwangerschaft durch Vergewaltigung oder Inzest entstand, soll die Durchführung einer Abtreibung legal und sicher sein.
Weitere Gründe wie das Wohl und die Gesundheit der Mutter würden eine Abtreibung ebenfalls legitimieren. So die Meinung der Menschenrechtsorganisation. Die meisten Mitglieder und Unterstützer der Organisation sehen dies genauso.
Anhänger der christlichen Kirche sehen dies allerdings als Verletzung der Mission, der sich Amnesty International verschrieben hat. Ein Fötus sei ein Lebewesen, welches es gemäss der Kirche unter allen Umständen zu schützen und somit auch auszutragen gilt.
Zahlreiche Auszeichnungen für Arbeit der Organisation
In den letzten 60 Jahren, in denen Amnesty International tätig war, hat sich nicht nur einiges an Kritik angestaut. Häufig wurden ihre Aktionen gelobt und sogar ausgezeichnet.
Im Jahr 1977 etwa wurde die Menschenrechtsorganisation mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – eine enorme Anerkennung für ihre Arbeit.
Dies ist jedoch nicht die einzige Ehrung ihres Werkes. Weitere Auszeichnungen wie der Erasmus-Preis, der Four Freedoms Award oder der Jaime-Brunet-Preis sind Beweis für ihre ausserordentliche Leistungen.