Amnesty International: Geschichte der Menschenrechtsorganisation

Tamara Britt
Tamara Britt

Grossbritannien,

Amnesty International wurde 1961 in London gegründet. Seither kämpft die Organisation mit zahlreichen Sektionen weltweit für die Rechte aller Menschen.

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Amnesty International berichtet von Menschenrechtsverletzungen an nach Syrien zurückgekehrten Flüchtlingen. - Amnesty International

Das Wichtigste in Kürze

  • Amnesty International ist eine Non-Profit-Organisation, die 1961 gegründet wurde.
  • Weltweite Sektionen setzen sich für die Menschenrechte ein.
  • Die Organisation wird hauptsächlich durch Spenden und Fördergelder finanziert.

Seit 60 Jahren setzt sich die Organisation Amnesty International für die Durchsetzung der Menschenrechte ein. Gegründet wurde die Non-Profit-Organisation 1961 von dem britischen Rechtsanwalt Peter Benenson.

Folter und Unterdrückung

Die Idee zur Gründung hatte Benenson wegen mehrerer Zeitungsartikel, in denen wiederholt von Unterdrückung und Folter die Rede war. Die Gewalt wurde durch Regierungen gegen politisch andersdenkende Personen ausgeführt.

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Amnesty International weist auf menschenunwürdige Zustände in ägyptischen Gefängnissen hin. (Symbolbild) - Keystone

Diese Gräueltaten brachten den damals 39-Jährigen dazu, einen Artikel in der britischen Zeitung «The Observer» zu verfassen. Dort rief der Rechtsanwalt die Leser dazu auf, sich mit Briefen für die Freilassung von unschuldig Gefangenen einzusetzen.

Aus diesem Artikel entstand die Aktion «Appeal for Amnesty», welche als Beginn der Menschenrechtsorganisation gesehen wird.

Im Jahre 1966 gab Peter Benenson seinen Posten als Präsident auf. Grund dafür war eine angebliche Infiltration der Organisation durch den britischen Geheimdienst. Ein Bericht seitens der US-Regierung über eine Zusammenarbeit eines Kollegen mit der CIA war für den Amnesty-Präsidenten die Bestätigung dafür.

Weltweite Sektionen im Kampf für Menschenrechte

Ebenfalls im Jahr 1961 wurde eine Sektion in Deutschland gegründet, damals unter dem Namen «Amnestie-Appell». Sie setzte sich unter anderem für politische Gefangene in der DDR ein. Nach dem Fall der Mauer wurde die im Osten verbotene Organisation auch in diesen Bundesländern aktiv.

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Amnesty fordert mehr Schutz vor Rassismus in Deutschland. - AFP/Archiv

Weitere Sektionen befinden sich seit 1970 beispielsweise in Österreich oder der Schweiz. Grössere Abteilungen von Amnesty bestehen unter anderem in den USA oder in Grossbritannien.

Amnesty International gibt an, über sieben Millionen Mitglieder in mehr als 150 Staaten zu zählen. In 53 Staaten wurden Sektionen gegründet, welche sich ununterbrochen für die Menschenrechte einsetzen.

Die Schweizer Sektion im Überblick

Die Sektion der Schweiz zählt inzwischen fast 45'000 Mitglieder und über 87'000 Spender. Dazu kommen etwa 1500 Freiwillige, welche sich aktiv für die Menschenrechte einsetzen.

Die Schweizer Sektion von Amnesty International gilt als Verein, der aus einem neunköpfigen Vorstand besteht. Diese Mitglieder arbeiten allesamt ehrenamtlich. Zudem ist die Schweiz in Entscheidungen von Amnesty International über internationale Angelegenheiten involviert.

So funktioniert Amnesty International

Die verschiedenen Sektionen teilen sich auf in Gruppen, welchen man sich jederzeit anschliessen kann. Von diesen Gruppen wird erwartet, dass sie sich aktiv für die Ziele der Organisation einsetzen mittels lokaler Aktionen. Zu ihren Aufgaben gehören ausserdem Öffentlichkeitsarbeit, die Verfassung von Briefen und das Sammeln von Spenden.

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Amnesty dokumentiert Kriegsverbrechen der Taliban in Afghanistan. - AFP/Archiv

Die Arbeit der verschiedenen Sektionen wird durch die sogenannten Koordinationsgruppen kontrolliert und koordiniert.

Die Organisation finanziert sich hauptsächliche mithilfe von Spenden und regelmässigen Beiträgen der Förderer. Erbschaften und Verkaufserlöse sind geringere Einnahmequellen.

Friedensnobelpreis und weitere Erfolge

1977 erhielt die Menschenrechtsorganisation erstmals eine bedeutende Auszeichnung für ihre Arbeit. Der Friedensnobelpreis ging an Amnesty International für den Beitrag am Weltfrieden und der Verteidigung der Menschenwürde gegen Folter.

Sieben Jahre später konnte die Organisation ihre nächste Auszeichnung entgegennehmen. Der «Four Freedom Award» ehrte den Einsatz für Redefreiheit.

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Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard - AFP

Im Jahr 1991 wurde Amnesty International zudem für die journalistische Arbeit mit dem «Golden Doves for Peace» ausgezeichnet.

2011 feierte die Hilfsorganisation ihr 50. Jubiläum. Um der Menschheit zu zeigen, dass der Kampf für die Menschenrechte noch lange nicht vorbei ist, wurde ein Kurzfilm produziert.

Carlos Lascano führte bei dem ganzen Projekt Regie. Untermalt wurde die Botschaft mit der Musik vom international ausgezeichneten Komponisten Hans Zimmer.

Warum das Logo von Amnesty eine Kerze ziert

Eine mit Stacheldraht umwickelte Kerze ziert das heutige Logo der Organisation. Die verantwortliche Künstlerin Diana Redhouse wurde von folgendem Sprichwort inspiriert: «Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als sich über die Dunkelheit zu beklagen.»

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Das Logo der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. - Facebook/Amnesty International Schweiz

Anfängliche Logos sahen etwas anders aus. Die deutsche Sektion bevorzugte lange Zeit ein blau-weisses Logo mit Kleinbuchstaben. Des Weiteren wurden bis zum Jahr 2008 kleingeschriebene Abkürzungen der Organisation als Logo gebraucht, wie zum Beispiel «amnesty» oder «ai».

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