Die australische Regierung distanziert sich von ihrem Staatsoberhaupt Queen Elizabeth II. Die ehemalige britische Kolonie denkt über ihre Zukunft nach.
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Queen Elizabeth an ihrem 70. Thronjubiläum am 2. Juni 2022 in England. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Australien distanziert sich von seinem Staatsoberhaupt Queen Elizabeth II.
  • Thistlethwaite macht sich Gedanken über die Zukunft der ehemaligen Briten-Kolonie.
  • Das Kabinettsmitglied will sein Volk auf die «fremde Monarchin» aufmerksam machen.
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Die neue australische Regierung geht auf Distanz zum Staatsoberhaupt Queen Elizabeth II. Das 70. Thronjubiläum der Königin sei ein Anlass, über die Zukunft der früheren britischen Kolonie nachzudenken. Dies sagte Kabinettsmitglied Matt Thistlethwaite der britischen Nachrichtenagentur PA.

Nach dem Ende von Elizabeths Regentschaft sei die Zeit für eine ernsthafte Debatte gekommen. «Australien ist ein unabhängiger Staat. Wir haben unsere eigene einzigartige Identität und Kultur», sagte Thistlethwaite. Alle Australier müssten die Möglichkeit haben, Staatsoberhaupt zu werden.

«Fremde Monarchin» als Staatsoberhaupt

Die Queen ist wie in vielen anderen Mitgliedstaaten des Commonwealth formal Staatsoberhaupt Australiens. Thistlethwaites Ernennung zum «Assistant Minister for the Republic» schürt aber Vermutungen. Der neue Premierminister Anthony Albanese von der Labor-Partei strebt wohl ein Referendum zu dieser Frage an. 1999 hatte bei einer Volksabstimmung eine Mehrheit (55 Prozent) der Australier für die Beibehaltung der Monarchie gestimmt.

Anthony Albanes
Anthony Albanese bei einer Rede. - AFP

«Meine Aufgabe ist in der frühen Phase eine Art der Bildung. Ich will Leuten erklären, dass wir eine fremde Monarchin als Staatsoberhaupt haben. Und, dass wir mit dem Generalgouverneur einen stellvertretenden Repräsentanten haben. Aber sie sollen auch wissen, dass wir einen Australier als Staatsoberhaupt haben könnten», sagte Thistlethwaite.

Bis zu einem Referendum dürfte es allerdings noch ein weiter Weg sein. Berichten zufolge plant die Labor-Regierung eine solche Abstimmung erst im Falle einer Wiederwahl.

Australische Insel nach Queen benannt

Premier Albanese würdigte die Queen bei einer Zeremonie am Samstag. Er benannte eine Insel im Stausee Lake Burley Griffin der Hauptstadt Canberra in Queen Elizabeth II Island um. Die Queen hat Canberra während ihrer Regentschaft 14 Mal besucht.

Australien ist nicht das einzige Commonwealth-Land, das mit einer Änderung seiner Verfassung liebäugelt. Am 30. November 2021 wurde der Inselstaat Barbados in der Karibik eine Republik. Auch in anderen Ländern der Region wächst die Kritik am Königshaus.

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