Braunalgen Plage bedroht Urlaubsregion in Mexiko
Die mexikanische Region rund um Cancún wird momentan von Algen heimgesucht. Die Wissenschaftler warnen vor einem ökologischen Kollaps.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Strände bei Cancún werden momentan von Algen überschwemmt.
- Zahlreiche Wissenschaftler warnen vor einem ökologischen Kollaps im Wasser.
Mexikos Küstenregion um den Touristenort Cancún wird derzeit von stinkenden Algen heimgesucht. Wissenschaftler der Nationalen Autonomen Universität (UNAM) warnten vor einem ökologischen Kollaps durch die sogenannte Golftange (Sargassum) vor und an den Stränden des Bundesstaats Quintana Roo. Die Braunalgen verschmutzten das Ökosystem, erklärte UNAM-Forscherin Brigitta Ine van Tussenbroek vom Institut für Meereswissenschaften am Samstag (Ortszeit) in den mexikanischen Medien. Seit 2015 habe sich die Zahl der Algen an den Stränden des lateinamerikanischen Landes verdoppelt. Ursachen für das plötzliche Wachstum könnten Veränderungen des Klimas und Umweltverschmutzung sein, so die Wissenschaftlerin.
Die Braunalgen können den Sauerstoffgehalt des Wassers beeinflussen, Schadstoffe mit sich tragen und das ökologische Gleichgewicht von Korallenriffen verändern, so van Tussenbroek. Unter günstigen Bedingungen kann die Alge ihre Länge innerhalb von 18 Tagen verdoppeln.
Da der Tourismus in Quintana Roo eine grosse Rolle spielt, schlug auch die Regierung Alarm. Wegen der Algenplage hätten bereits Reisende ihren Urlaub storniert, wodurch Jobs in der Region in Gefahr seien, sagte Senatorin María Beristain von der Senatskommission für Tourismus. Der Gouverneur des Bundesstaats erklärte, dass bereits rund 80 Millionen Pesos (etwa 3,7 Millionen Euro) investiert wurden, um die Strände und das Wasser von den Algen zu reinigen.