Der Bürgerkrieg im Sudan intensiviert sich weiter. Im Oktober sollen von der RSF-Miliz 132 Zivilisten getötet worden sein.
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Ein von der RSF-Miliz zerstörtes Haus im Sudan. - keystone

Die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) hat im Sudan bei Angriffen auf Dörfer zahlreiche Zivilisten getötet. «Der Tagesspiegel» berichtet von mindestens 124 Toten im Dorf Al-Suhra; dutzende weitere Einwohner seien verletzt worden.

Die Attacken ereigneten sich im Bundesstaat Al-Jazira, der an die Hauptstadt Khartum angrenzt. Hunderte Menschen mussten aufgrund der Gewalt fliehen.

Die RSF plünderte laut Ärztenetzwerk auch medizinische Einrichtungen und Märkte.

Über 46'000 Menschen aus Heimat vertrieben

Laut «Zeit Online» fanden die Angriffe zwischen dem 20. und 25. Oktober statt. Die Vereinten Nationen bestätigen, dass RSF-Kämpfer in Dörfern und Städten im Osten und Norden der Provinz Gezira wüteten.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) meldet, dass über 46'500 Menschen vertrieben wurden. Dies betrifft vor allem die Stadt Tamboul und umliegende Orte in Gezira.

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Notunterkünfte von Geflüchteten im Sudan. - keystone

«Dies sind abscheuliche Verbrechen«, zitiert die «Tagesschau» die UN-Nothilfekoordinatorin Clementine Nkweta-Salami. «Frauen, Kinder und die Schwächsten tragen die Hauptlast eines Konflikts, der bereits viel zu viele Menschenleben gefordert hat.»

Die Vereinten Nationen berichten zudem von sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Die RSF-Kämpfer hätten Zivilisten erschossen und öffentliche sowie private Einrichtungen geplündert.

Sudan im Bürgerkrieg

Der Sudan befindet sich seit April 2023 in einem Bürgerkrieg. Dieser spielt sich zwischen dem Leiter der Armee und seinem früheren Stellvertreter, dem heutigen Anführer der RSF, ab.

Die Kämpfe haben sich zuletzt im Süden Khartums und in der Region Darfur intensiviert. Laut UN sind rund 11 Millionen Menschen seit Beginn des Konflikts geflüchtet oder vertrieben worden.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht von einem «Krieg gegen die Zivilbevölkerung». Beiden Konfliktparteien werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, insbesondere der RSF.

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