Chinesische Behörden ermitteln nach tödlichem Hoteleinsturz
Nach dem Einsturz eines für Corona-Quarantäne genutzten Hotels in China im März haben die chinesischen Behörden Ermittlungsverfahren gegen 23 Verdächtige eingeleitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Illegale Baumassnahmen unter den Augen korrupter Lokalpolitiker als Ursache.
Sie werden für illegale Umbauarbeiten an dem Gebäude in der südchinesischen Stadt Quanzhou verantwortlich gemacht, wie staatliche Medien am Dienstag berichteten. Bei dem Hotel-Einsturz waren 29 Menschen ums Leben gekommen und 42 weitere verletzt worden.
Die bisherigen Ermittlungen ergaben den Berichten zufolge, dass an das vormals vierstöckige Hotel «Xinjia» illegal um drei weitere Stockwerke erweitert wurde. Der staatlichen Fernsehsender CCTV berichtete, der Hotelbesitzer habe Mitarbeiter von Kontrollbehörden bestochen, um Bauberichte zu fälschen. Daher seien Korruptionsermittlungen eingeleitet worden.
In einer Stellungnahme vom Dienstag teilte der Anti-Korruptionsbeauftragte der Provinz Fujian mit, dass auch gegen Quanzhous Bürgermeister Wang Yongli und ein Dutzend weitere Staatsbedienstete im Zusammenhang mit dem Einsturz wegen Amtsmissbrauchs ermittelt werde.
Das 80-Zimmer-Hotel war erst vor zwei Jahren errichtet worden. Das erste Stockwerk wurde seit Januar diesen Jahres monatelang renoviert. Nach Angaben der Behörden hatten die Bauarbeiter den Hotelbesitzer wenige Minuten vor dem Einsturz angerufen, um ihn über eine kaputte Säule in dem Bau zu informieren.
In China stürzen wegen schlechter Materialqualität und der Missachtung von Sicherheitsvorschriften und unprofessioneller Bauweise immer wieder Gebäude ein.