Jeff Siddle und seine Tochter werden aus Wuhan, dem Epizentrum des Coronavirus, evakuiert. Die Mutter des Kindes muss zurückbleiben – weil sie Chinesin ist.
Coronavirus in China
Gesundheitsbeamte in Chemikalienschutzanzügen kontrollieren am Flughafen die Körpertemperatur von Passagieren, die aus der Stadt Wuhan angereist sind. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Britische Staatsbürger sollen in den kommenden Tagen aus Wuhan evakuiert werden.
  • Chinesische Staatsbürger aber werden wegen des Coronavirus nicht evakuiert.
  • Eine britische Familie wird darum auseinandergerissen.
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Es scheinen panische Zustände zu sein in Wuhan, dem Epizentrum des Coronavirus in China. Zustände, die dazu führen, dass ganze Familien auseinandergerissen werden.

So berichtet Jeff Siddle, ein britischer Staatsbürger, wie er seine chinesische Frau in der Stadt zurücklassen muss. Der Mann war mit seiner Familie in die Hubei-Provinz gereist. Dies, um mit der Familie seiner Frau das chinesische Neujahr zu feiern.

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Das Coronavirus zerrt die Familie von Jeff Siddle auseinander. - Facebook

Gemäss «Daily Mail» sollen britische Staatsangehörige in den kommenden Tagen aus der Stadt evakuiert werden. Danach werden sie auf einer britischen Militärbasis für 14 Tage unter Quarantäne gestellt.

Siddle soll ebenfalls zusammen mit seiner neunjährigen Tochter evakuiert werden. Doch Peking verhindere, dass seine Frau das Flugzeug besteigen dürfe.

Keine Hoffnung auf Evakuierung für seine Frau

«Meine Frau ist chinesische Staatsbürgerin, obwohl sie als Ehepartnerin ein permanentes Aufenthaltsvisum für Grossbritannien hat», erklärt Siddle. Und offenbar würden die chinesischen Behörden keinem chinesischen Bürger die Ausreise erlauben. Zwar sei das britische Aussenministerium daran, eine Erlaubnis für die Evakuierung für Siddles Frau zu erwirken. Aber der Familie wurde gesagt, dass sie keine Hoffnung hegen solle.

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Siddle schreibt über seinen Frust auf Facebook. - Facebook

«Ich musste eine Entscheidung zu treffen», so Siddle. Entweder er lasse seine Frau zurück in China oder die ganze Familie bleibe in Wuhan. Jetzt müsse sein neun Jahre altes Kind getrennt von seiner Mutter sein. «Wer weiss, wie lange das noch dauern wird?»

Flughafen wegen Coronavirus schwierig zu erreichen

Ein weiterer Brite berichtet dem Blatt, dass es überhaupt schwierig sei, den von den britischen Behörden organisierte Evakuierungs-Flug zu erreichen. Der öffentliche Verkehr in der Stadt sei lahmgelegt. Er käme gar nicht zum Flughafen von Wuhan, da wegen dem Coronavirus weder Busse, Taxis noch Züge verkehren würden.

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