Coronavirus: Zertifikat in Israel bald erst ab dritter Dosis?
Israel prüft, ob künftig ein dritter Piks gegen das Coronavirus nötig wird, um ein Zertifikat zu erhalten. Schuld ist eine Häufung der Impfdurchbrüche.
Das Wichtigste in Kürze
- Neuste Erkenntnisse zeigen, dass der Corona-Impfschutz nur wenige Monate bleibt.
- Israel impft seine Bürger bereits im Akkord ein drittes Mal.
- Das Land könnte das Zertifikat an eine dritte Impfung koppeln.
Während der Bundesrat mit der Ausweitung des Covid-Zertifikats zögert, geht in Israel die Diskussion bereits in die nächste Runde. Im von der Delta-Variante gebeutelten Land prüft die Regierung, ob künftig eine dritte Impfung für den sogenannten Green-Pass nötig wird. Der Green-Pass ist das Pendant zum Covid-Zertifikat und erlaubt es den Israeli, trotz Coronavirus am öffentlichen Leben teilzuhaben.
Doch der Impfschutz könnte bereits nach fünf bis sechs Monaten verpuffen. Gesundheitsminister Nitzan Horowitz erklärte im israelischen TV, dass ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung eine Drittimpfung erfolgen müsse. Darüber berichtete das «Redaktionsnetzwerk Deutschland».
Geht es nach Horowitz, soll der dritte Piks Bedingung für den Green-Pass werden. Dies, nachdem alle zweifach Geimpften die Möglichkeit dazu hatten.
Bereits jetzt ist in Israel die Impfung für Personen ab dem 30. Lebensjahr erhältlich.
Und in der Schweiz? Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt eine dritte Impfdosis bislang nur Personen mit schwerer Immunschwäche.
Das BAG teilt auf Anfrage von Nau.ch mit, dass die Entwicklung gemeinsam mit der Kommission für Impffragen verfolgt werde. Zum heutigen Zeitpunkt sei noch nicht klar, wann für wen eine Auffrischung nötig wäre. «In diesem Sinne gilt aktuell die Gültigkeitsdauer von zwölf Monaten für das Covid-Zertifikat für Geimpfte weiterhin.»
Coronavirus grassiert in Israel trotz hoher Impfquote
Impfweltmeister Israel ist Vorreiter in Sachen Drittimpfungen. Trotz der hohen Impfquote (liegt bei 60.8 Prozent) füllen sich die Spitäler erneut.
Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sollen mehr als die Hälfte aller Coronavirus-Patienten doppelt geimpft sein. In der Schweiz liegen hingegen mehrheitlich Ungeimpfte in den Intensivbetten.