Demokratische Republik Kongo: WHO prüft Missbrauchsvorwürfe
Im Kongo sollen Frauen von Ebola-Helfern der WHO sexuell missbraucht worden sein. Nun will die Weltgesundheitsorganisation den Vorwürfen auf den Grund gehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ebola-Helfer der WHO und anderen Organisationen sollen im Kongo Frauen missbraucht haben.
- Die Weltgesundheitsorganisation beginnt nun eine umfassende Untersuchung.
- Im Kongo wütet zurzeit der zehnte Ebola-Ausbruch.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird nach eigenen Angaben Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs im Kampf gegen Ebola im Kongo untersuchen. Man sei entsetzt über Berichte angeblicher sexueller Ausbeutung und Missbrauch, teilte die WHO am Dienstagabend mit. Die Täter hätten sich dabei als Mitarbeiter der WHO identifiziert.
Die Fälle sollen nun rigoros untersucht werden. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus habe eine gründliche Überprüfung der Vorwürfe angeordnet.
51 Frauen von WHO-Helfern missbraucht
Die WHO sagte nicht, um welche Vorwürfe es sich genau handelte. Ein Bericht der Nachrichtenseite «The New Humanitarian» und der Thomson Reuters Foundation gibt jedoch Anhaltspunkte.
Ihm zufolge hätten 51 Frauen im Kongo Ebola-Helfern von der WHO und Hilfsorganisationen sexuelle Ausbeutung und Missbrauch vorgeworfen. Demnach wurden unter anderem die NGOs Oxfam, World Vision und Médecins Sans Frontières (MSF) genannt.
Von August 2018 bis Ende Juni dieses Jahres herrschte im Osten des Kongos eine verheerende Ebola-Epidemie. 3481 Menschen erkrankten und 2299 Menschen starben. Der bislang zehnte Ebola-Ausbruch war besonders schwer in den Griff zu bekommen, weil in der betroffenen Region Konflikte herrschen. Derzeit gibt es im Westen des Kongos eine neue Ebola-Epidemie.