Ebola-Ausbruch im Kongo: WHO bereitet sich auf das Schlimmste vor
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ausgesprochen beunruhigt wegen des Ausbruch von Ebola im Kongo: «Wir bereiten uns auf alle Szenarien vor, auch auf das Schlimmste.»
Das Wichtigste in Kürze
- Die Behörden im Kongo haben zwei Fälle von Ebola in einer Provinz im Nordwesten des Landes bestätigt.
- Laut WHO gab es zudem 18 wahrscheinliche und zwölf vermutete Fälle einer Ansteckung.
- Das Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. 25 bis 90 Prozent der Infizierten sterben.
Nicht nur der Kongo, sondern auch umliegende Länder seien gefährdet, sagte Peter Salama, WHO-Direktor für Katastropheneinsätze, am Freitag in Genf. «Wir haben bereits neun Nachbarländer in höchste Alarmbereitschaft versetzt», so Salama. Das Virus könnte sich besonders in den Nachbarländern Kongo-Brazzaville und der Zentralafrikanische Republik wegen eines gemeinsamen Flusssystems ausbreiten.
Die Behörden im Kongo haben zwei Fälle von Ebola in einer Provinz im Nordwesten des Landes bestätigt. Laut WHO gab es zudem 18 wahrscheinliche und zwölf vermutete Fälle einer Ansteckung. 18 Menschen sind an Symptomen, wie etwa mit Blutungen einhergehendes Fieber, gestorben. Bei ihnen wurde Ebola aber noch nicht bestätigt.
#Ebola: DR Kongo bestätigt neuen Ausbruch in #Bikoro im Nordwesten des Landes. Unser Team – bestehend aus MedizinerInnen, Wasser- und SanitärspezialistInnen, GesundheitsberaterInnen, LogistikerInnen und einem Epidemiologen - evaluiert im Moment die Situation vor Ort. pic.twitter.com/QSeBLyx8Ht
— Ärzte ohne Grenzen (@MSF_austria) May 11, 2018
Gefahr von Ebola ist präsent
Im Kongo kommt es immer wieder zu kleineren Ebola-Ausbrüchen. Im vergangenen Jahr starben vier Menschen daran. Das Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. 25 bis 90 Prozent der Infizierten sterben.
Die katastrophale Infrastruktur in der betroffenen Gegend mache die Hilfe noch schwieriger. Eine Luftbrücke zur Versorgung sei die einzige effektive Option, so Salama. «Es gibt sehr wenige befestigte Strassen, sehr wenig Elektrizität, wenig Wasser oder sanitäre Anlagen.» Hilfe könnte erneut der Einsatz von experimentellem Impfstoff bringen.