Julian Assange hat nach einer 14 Jahre langen juristischen Odyssee die erste Nacht mit seiner Familie in Freiheit verbracht. Gesundheitlich hat er Probleme.
Julian Assange Stella
WikiLeaks-Gründer Julian Assange ist in sein Heimatland Australien zurückgekehrt, hier in den Armen seiner Frau Stella. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • «Wir sind besorgt», sagt Ehefrau Stella Assange über Julians Gesundheitszustand.
  • Er habe sich in all diesen Jahren ständig innerhalb von vier Wänden befunden.
  • «Er musste diese Strapazen sowohl geistig als auch körperlich ertragen.»
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Nach der Freilassung und Heimkehr von Wikileaks-Gründer Julian Assange sind die gesundheitlichen Folgen der langen Haft noch unklar. «Wir sind besorgt», sagte Ehefrau Stella Assange am Donnerstagmorgen im Frühstücksfernsehen des Senders 7News.

Der Australier hatte sich sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt. Danach hatte Julian Assange fünf Jahre Haft im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh verbracht. Das alles hätte Spuren hinterlassen. «Er musste diese Strapazen sowohl geistig als auch körperlich ertragen», betonte die 40-jährige Anwältin.

Julian Assange Freilassung
Ein US-Gericht hatte Mittwoch einen Deal zwischen Julian Assange und der US-Justiz im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen abgesegnet.
Julian Assange WikiLeaks
Davor hatte er sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London und danach fünf Jahre im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh verbracht.
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Deswegen sind seine Ehefrau Stella und seine Familie «sehr besorgt» über seinen Gesundheitszustand.
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All die Jahre innerhalb von vier Wänden hätten Spuren hinterlassen.
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«Er musste diese Strapazen sowohl geistig als auch körperlich ertragen», betonte die 40-jährige Anwältin.

Julian Assange habe sich in all diesen Jahren lang ständig innerhalb von vier Wänden befunden. «Das hat also offensichtlich schwerwiegende Auswirkungen auf seine Gesundheit. Und wir werden auf jeden Fall versuchen, alle notwendigen Untersuchungen durchführen zu lassen. Um zu sehen, wie es wirklich um ihn steht», erklärte Stella Assange weiter.

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Gezeichnet von jahrelanger Isolation: Julian Assange bei seiner Ankunft am United States District Court auf den Marianeninseln. - EPA

Seit seiner Heimkehr nach Australien am Mittwochabend (Ortszeit) hat sich der 52-Jährige bislang noch nicht öffentlich geäussert.

Sehr harte Haftbedingungen für Julian Assange

Ein US-Gericht hatte Mittwoch einen Deal zwischen dem Australier und der amerikanischen Justiz im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen abgesegnet. Assange ist damit nach 14 Jahren juristischen Tauziehens ein freier Mann. Von 2010 an hatte Wikileaks geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan der Whistleblowerin Chelsea Manning veröffentlicht.

Assange hatte seine Frau bis zur Ankunft in Canberra noch nie in Freiheit getroffen: Die Beziehung der beiden begann erst während seiner Zeit in der ecuadorianischen Botschaft. 2022 hatte das Paar, das zwei Kinder hat, im Belmarsh-Gefängnis geheiratet. Laut Wikileaks war Assange dort 23 Stunden am Tag in Isolationshaft in einer sehr kleinen Zelle.

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Stella Assange sagte weiter, ihr Mann wolle nun zunächst Zeit mit seinen beiden kleinen Söhnen verbringen. «Es wird ein Prozess sein – er war in Gefangenschaft und unter sehr harten Bedingungen eingesperrt. Bis heute konnten wir kein normales Familienleben führen.» Assange brauche nun Privatsphäre und Zeit: «Wir werden ihn selbst entscheiden lassen, wie er seine Tage und seine Zeit jetzt verbringen möchte.»

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