Experten warnen vor tödlicher Affenpocken-Mutation
120 Personen sind in diesem Jahr im Kongo am Affenpocken-Virus gestorben – teils durch eine extrem aggressive Mutation. Jetzt schlagen Experten Alarm.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kongo sind in diesem Jahr 120 Personen an einer Affenpocken-Infektion gestorben.
- Schuld daran soll die aggressive – deutlich tödlichere – Mutante «Clade I» sein.
- Jetzt warnen Experten vor einer globalen Ausbreitung der neuen Virus-Variante.
Im Mai wurden hierzulande erste Fälle von Affenpocken gemeldet. Inzwischen wurden schweizweit 521 Infektionen registriert. Davon betroffen sind hauptsächlich Männer, die Sex mit Männern haben.
Infizierte leiden unter hohem Fieber und Hautausschlag. Bisher sind laut WHO weltweit 26 Menschen am Virus gestorben. Tatsächlich dürfte die Zahl aber höher sein.
Alleine in der Demokratischen Republik Kongo soll eine Infektion für bisher 120 Personen tödlich geendet haben. Kongo ist damit das am stärksten betroffene Land.
Deutlich aggressivere Mutation «Clade I»
Teilweise Schuld an den zahlreichen Todesfällen sei eine neue Mutation des Virus, wie das Magazin «New Scientist» festhält. Demnach ist «Clade I» eine deutlich aggressivere Mutation als «Clade II». Letztere ist weltweit dominant. Zum Vergleich: Infektionen mit «Clade II» verlaufen in 3,6 Prozent tödlich – mit «Clade I» sind es 10,6 Prozent.
Gegenüber «New Scientist» warnt die US-Wissenschaftlerin Anne Rimoin: «Wir wissen, dass die Affenpocken in der Demokratischen Republik Kongo ein Problem sind. Es ist auf unsere eigene Gefahr, dass wir dieses Problem weiterhin ignorieren.»
Denn sobald die neue Variante weltweit dominant wird, könnten Infektionen häufiger tödlich verlaufen. Zugleich betont die WHO, dass im Kongo bisher keine Impfdosis gegen Affenpocken verabreicht wurde. Dasselbe gelte für alle anderen afrikanischen Länder.