Festnahmen bei Protesten gegen Präsident Al-Baschir im Sudan
Vor rund einer Woche starteten im Sudan Proteste gegen die Regierung und den Präsidenten. Nun wurden mehrere Rebellen festgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zehn Rebellen der Sudanesischen Befreiungsbewegung SLM kamen im Sudan ums Leben.
- Die Proteste gegen die Erhöhung des Brotpreises richten sich auch gegen den Präsidenten.
Nach Protesten gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung haben Sicherheitskräfte im Sudan zehn Rebellen der Sudanesischen Befreiungsbewegung (SLM) festgenommen. Bei der Razzia in der Hauptstadt Khartum seien einer der Rebellen getötet und weitere verletzt worden, sagte Informationsminister Mamoun Hassan Journalisten am Freitagabend. Sicherheitskräfte hätten Waffen und Munition beschlagnahmt.
Laut dem Minister hätten die Rebellen mit einigen Oppositionsparteien zusammengearbeitet. Bei den Protesten nach dem Freitagsgebet hatten einige der Demonstranten auch den Rücktritt von Präsident Omar al-Baschir gefordert.
Preiserhöhungen für Brot und Benzin hatten die Proteste vor gut einer Woche ausgelöst. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International haben Sicherheitskräfte seitdem mindestens 37 Demonstranten erschossen. Die Regierung spricht von nur 19 Toten.
Am Freitag war zuvor bereits der Chef der oppositionellen sudanesischen Kongresspartei SCP, Omar al-Digeir, festgenommen worden. Sicherheitskräfte setzten Tränengas gegen Hunderte Demonstranten in Khartum ein.
Seit der Abspaltung des Südsudans nach einem Referendum 2011 hat die Wirtschaft des ölreichen Landes sehr gelitten. Zudem kämpft die Regierung immer wieder gegen verschiedene Rebellengruppen.