Vulkanausbruch auf den Philippinen treibt Tausende in die Flucht
Ein Vulkanausbruch auf den Philippinen treibt Tausende Menschen in die Flucht. Der Betrieb am Flughafen von Manila wurde eingestellt. Überall liegt Asche.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Vulkan Taal auf den Philippinen, in der Nähe von Manila, ist ausgebrochen.
- Der Ausbruch könnte hunderttausende Menschen in die Flucht treiben.
- Eine Person ist bei einem Verkehrsunfall im Ascheregen gestorben.
Es regnet Asche und Steine: Auf den Philippinen könnte ein gefährlicher Vulkan Hunderttausende in die Flucht treiben. Nahe der Hauptstadt Manila spuckte der Vulkan Taal am Montag Lava.
Die Luft ist wegen des Vulkanausbruchs derart schlecht und verschmutzt, dass es kaum mehr ohne Mundschutz geht. Die Preise für Gesichtsmasken sind deshalb auch innerhalb weniger Stunden angestiegen, wie der ausgewanderte Zürcher Martin Vonau aus Manila gegenüber Nau erklärt.
In Manila blieben Schulen, viele Geschäfte und die staatlichen Büros heute geschlossen. «Deshalb war es ausserordentlich ruhig», sagt Vonau.
Paar nutzte Ausbruch als Hochzeits-Kulisse
Während in Manila vieles still stand und wegen des Vulkanausbruchs Tausende vor der tödlichen Asche fliehen, liess sich ein Paar nicht von seinem schönsten Tag des Lebens abhalten. Fotos auf Instagram zeigen, wie das Paar am Sonntag in Tagaytay City, ganz nahe des ausbrechenden Vulkans, seine Hochzeit feierte.
Schon fast inszeniert wirken die Hochzeitsbilder, auf dessen Hintergrund der Taal-Vulkan eine riesige Rauchwolke in die Höhe schnellen lässt.
Besorgte User mahnen an ihre Sicherheit, oder fragen sich: «Warum habt ihr die Hochzeit nicht zugunsten der Sicherheit verschoben?!»
Ascheregen fordert Todesopfer
Das seismologische Institut Phivolcs warnte vor einem sehr bedrohlichen Ausbruch, der innerhalb von «Stunden oder Tagen» noch kommen könnte.
In Calamba kam am Montag ein Mann bei einem Verkehrsunfall im Ascheregen ums Leben, drei Menschen wurden laut Polizei verletzt.
Bilder und Videos auf den sozialen Medien zeigen, wie die Menschen in Manila unter der Asche leiden. Nicht nur auf der Strasse, auch in Kellern und Hotelpools liegt die tödliche Asche.
Luft riecht wie «Schiesspulver»
Das vulkanologische Institut der Insel hat die Gefahrenstufe 4 von 5 ausgerufen.
Überall liegt Asche verstreut, wie Augenzeugen vor Ort berichten. «Es riecht wie Schiesspulver», sagt eine 38-jährige Philippinin gemäss «Dailymail», die mit ihren Kindern - darunter ein vier Monate altes Baby - aus ihrem Haus geflüchtet ist.
Über Nacht seien mindestens 75 vulkanische Beben registriert worden. Am Flughafen von Manila wurde wegen des Ascheregens der Betrieb eingestellt. Mehr als 200 Flüge ins In- und Ausland wurden gestrichen. Die Wolke reichte aus dem Vulkan bis zu 15 Kilometer in die Höhe.
Touristen mussten vor Vulkanausbruch fliehen
Der Taal liegt auf der philippinischen Hauptinsel Luzon etwa 66 Kilometer südlich von Manila in der Provinz Batangas. Der Vulkan ist ein beliebtes Ziel von Touristen, vor allem wegen des im Vulkankessel gelegenen Sees samt Insel.
Die Behörden schätzten, dass mindestens 200'000 Menschen fliehen müssen, falls es schlimmer wird. Bereits 45'000 Menschen hatten sich schon in Sicherheit bringen müssen, darunter Touristen.
Auf Bildern ist zu sehen, wie Strassen und Autos von Ascheschlamm überzogen sind. Die Wolke reichte bis zu 15 Kilometer in die Höhe.
Naturspektakel vor Ausbruch
Vor dem Vulkanausbruch zeigte sich den Beobachtern ein aussergewöhnliches Bild. Über dem Vulkan und in den Rauch- und Aschewolken entluden sich nämlich unzählige Blitze.
Verschiedene Fotos und Videos auf Twitter sorgen für entsprechendes Aufsehen. Gemäss Forschern bildeten sich die Blitze wegen des schnellen Austretens von Gas und Asche.
Die Aschekörner reiben sich aneinander und laden sich statisch auf. Die entstandene Spannung entlädt sich und wird durch das Gas noch einmal verstärkt.
Vulkan Taal ist bereits 33 Mal ausgebrochen
Der Taal ist nach dem Mayon der zweitaktivste Vulkan des südostasiatischen Inselstaats.
Laut dem philippinischen Institut Phivolcs ist er seit dem Jahr 1572 insgesamt 33 Mal ausgebrochen.
Der bislang letzte grosse Ausbruch war 1977, der verheerendste 1911 - damals starben mehr als 1300 Menschen.