Gewalt gegen Frauen: Protest gegen Straflosigkeit in Bolivien
Nach einem umstrittenen Urteil gegen einen Frauenmörder gingen in Bolivien viele Menschen auf die Strassen um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bolivien wurde einem verurteilten Frauenmörder Hausarrest gewährt.
- Tausende Personen demonstrierten daraufhin gegen Gewalt an Frauen.
Zahlreiche Frauen in Bolivien sind in verschiedenen Städten gegen Gewalt und Femizide auf die Strassen gegangen. Vor allem aber hätten Frauen aus fünf Departments des südamerikanischen Landes gegen die Straflosigkeit bei Gewalt gegen Frauen wegen ihres Geschlechts demonstriert, berichtete die bolivianische Zeitung «Página Siete» am Montag (Ortszeit).
Auf Fotos war unter anderem zu sehen, wie Frauen mit Schutzmasken und typischer Kleidung Fotos Ermordeter hochhielten oder Gerechtigkeit forderten. In den wichtigen Städten La Paz, El Alto, Santa Cruz und Potosí marschierten sie teilweise ganz in Schwarz vor den Justizpalast oder blockierten zentrale Plätze.
Die Forderung nach Gerechtigkeit angesichts von Gewalt gegen Frauen und Femiziden, also Morden an Frauen wegen ihres Geschlechts, kehrt in Bolivien wie in anderen Ländern in Lateinamerika immer wieder. In dem Andenstaat hatte zuletzt der Fall eines verurteilten Frauenmörders für Empörung gesorgt. Der Richter gewährte ihm trotz einer Haftstrafe von 30 Jahren Hausarrest. Dies löste auch die Proteste aus.