Holzfäller töten im Amazonas Regenwald-Wächter
Im brasilianischen Amazonasgebiet ist ein indigener Aktivist und «Wächter des Waldes» von Holzfällern getötet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Paulo Paulino wurde im brasilianischen Regenwald von Holzfällern erschosssen.
- Greenpeace verurteilt die Attacke und prangert «die Unfähigkeit des Staates» an.
Der «Amazonas-Wächter» Paulo Paulino und ein weiterer Aktivist seines Stammes Guajajara hatten nur ihr Dorf verlassen, um Wasser zu holen, als es geschah: Die beiden wurden von bewaffneten Männern umstellt und Paulino daraufhin erschossen.
Sein Kollege wurde verletzt, konnte aber fliehen, wie örtliche Behörden und die Menschenrechtsorganisation Survival International mitteilten.
Es waren Holzfäller, die Paulino getötet hatten. Er gehört einer Gruppe an, die versucht, Gebiete indigener Völker vor illegaler Rodung der Wälder zu schützen.
Der brasilianische Justizminister Sergio Moro teilte via Twitter mit, die Polizei habe Ermittlungen wegen Mordes aufgenommen.
«Unfähigkeit des Staates»
In den Augen von Greenpeace ist die Politik schuld an diesem Mord. Paulino und sein verletzter Begleiter seien «die jüngsten Opfer eines Staates, der sich weigert, die Bestimmungen der Verfassung einzuhalten», teilte die Organisation mit.
Greenpeace prangerte «die Unfähigkeit des Staates» an, seiner Pflicht, die indigenen Aktivisten sowie ihre Gebiete zu beschützen, nachzukommen.
«Trump der Tropen» zweifelt Klimawandel an
Diese Kritik richtet sich somit direkt an den «Trump der Tropen», den konservativen brasilianischen Präsident Jair Bolsonaro. Dieser steht seit Monaten wegen seiner umstrittenen Umweltpolitik international in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, die kommerzielle Ausbeutung von geschützten Amazonas-Gebieten zu befürworten.
Bolsonaro ist zudem enge mit der Agrarlobby verbunden und zweifelt an, dass der Mensch am Klimawandel schuld ist.
Gegen illegale Abholzung
Die «Wächter des Waldes» sind von den Guajajara, einem Stamm von etwa 14'000 Menschen gegründet worden. Die Aktivisten haben sich zum Ziel gesetzt, Gebiete indigener Völker zu verteidigen, die von illegaler Abholzung und landwirtschaftlicher Expansion bedroht werden.
Im Amazonas kommt es auch immer wieder zu schlimmen Waldbränden, die die Bevölkerung, Tiere und das weltweite Klima gefährden.