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Human Rights Watch: Staudamm in Kambodscha zerstört Lebensgrundlage für Zehntausende

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Kambodscha,

Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat der Staudamm die Lebensgrundlage zehntausender Menschen zerstört.

Ein Staudamm in Kambodscha zerstört laut Human Rights Watch die Lebensgrundlage vieler Menschen.
Ein Staudamm in Kambodscha zerstört laut Human Rights Watch die Lebensgrundlage vieler Menschen. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Lower Sesan 2 habe «die Existenzgrundlage von indigenen Bewohnern weggespült», so HRW.
  • Dieser wurde von China finanziert.

Ein von China finanzierter Staudamm in Kambodscha hat nach Angaben von Human Rights Watch (HRW) die Lebensgrundlage zehntausender Menschen zerstört. Der Lower Sesan 2 habe «die Existenzgrundlage von indigenen Bewohnern weggespült», die zuvor als Selbstversorger von Fischerei und Landwirtschaft gelebt hätten, erklärte John Sifton, Mitarbeiter von Human Rights Watch in Asien und Autor des Berichts, am Dienstag.

Die Menschenrechtsorganisation forderte von den Behörden des südostasiatischen Landes, angesichts der Probleme der betroffenen Anwohner «dringend die Methoden zur Entschädigung, Umsiedlung und Wiederherstellung von Lebensgrundlagen» zu überdenken.

Ein Regierungssprecher verteidigte den Staudamm und wies darauf hin, dass die umgesiedelten Bewohner neue Häuser, Ackerland und Strom hätten. Rund 5000 Menschen waren wegen des Staudamms umgesiedelt worden.

HRW: Staudamm erbringt nicht die zugesagte Energieproduktion

HRW kritisierte zudem, dass der Staudamm nicht die zugesagte Energieproduktion erbringe. Die Anlage sollte nach den Angaben der zuständigen China Huaneng Group ein Sechstel des jährlichen Stromverbrauchs Kambodschas abdecken - laut HRW wird aber nur ein Drittel der zugesagten Stromleistung erzeugt.

Um die Anlage im Nordosten Kambodschas gab es bereits vor deren Einweihung im Dezember 2018 Diskussionen. Experten hatten gewarnt, das Aufstauen zweier Nebenflüsse des Mekong werde die Fischbestände gefährden.

Der 780 Millionen US-Dollar (665 Millionen Euro) teure Staudamm ist Teil von Chinas Projekt der «Neuen Seidenstrasse», mit der die Volksrepublik Infrastrukturprojekte in Asien, Afrika und Europa unterstützt und global an wirtschaftlichem Einfluss gewinnen will.

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