Israel: Angehörige von Hamas-Entführten sind verzweifelt
Über 100 Menschen wurden von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt. Die Angehörigen der Entführten sind verzweifelt und fühlen sich alleine gelassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Über 100 Menschen wurden bei der Attacke auf Israel von der Hamas nach Gaza entführt.
- Die Angehörigen der Entführten sind verzweifelt und fühlen sich im Stich gelassen.
- Viele wenden sich an die Medien und hoffen auf eine Reaktion der Netanjahu-Regierung.
Seit Beginn der Attacken der Hamas auf Israel vom Samstagmorgen werden zahlreiche Menschen vermisst. Die Regierung von Benjamin Netanjahu geht von mehr als 100 Menschen aus, die von den Terroristen gefangen genommen und nach Gaza entführt wurden.
Das Schicksal der Geiseln löst weltweit Bestürzung aus, doch die Angehörigen der Entführten fühlen sich hilflos und alleine gelassen. Das zeigt ein Beitrag von «10 vor 10» am Montagabend. Eine Frau, die ihren Namen im Gespräch mit den Journalisten nicht verraten möchte, erzählt etwa, dass ihre Tochter und ihre Mutter von einem Eindringling der Hamas über die Grenze verschleppt wurde.
Die Verzweiflung ist ihr anzuhören, wenn sie sagt: «Diese Männer kamen um Menschen zu töten und zu entführen und das haben sie auch getan. Sie nahmen Kinder mit, sie nahmen Seniorinnen und Senioren mit – wofür brauchen sie sie?»
Wie es weiter geht, das weiss die Frau nicht – ihr bleibt einzig die Hoffnung: «Ich bete, dass noch immer etwas Menschliches in den Hamas-Kämpfern steckt und dass sie meiner Mutter und Tochter nichts antun. Ich bete, dass sie keine Tiere sind.»
Und sie betont: «Ich möchte mir die Bilder der Entführungen gar nicht ansehen. Ich möchte mir nicht einmal vorstellen, was mit ihnen passiert.»
«Will, dass die ganze Welt sieht, was wir durchmachen»
Auch andere Angehörige wenden sich verzweifelt an die Medien. Sie bitten die internationale Gemeinschaft um Hilfe. Bei einer Pressekonferenz – zu sehen im SRF-Beitrag – spricht Uri David, ein Vater von zwei entführten Töchtern.
Unter Tränen erklärt er: «Ich will, dass die ganze Welt sieht, was wir durchmachen. Wir müssen unsere Kinder so schnell wie möglich nach Hause bringen. Wir möchten sofort mit der Regierung sprechen, mit jemandem der uns Antworten geben kann.»
Wie die israelische Regierung mit den jüngsten Verschleppungen umgehen wird, ist noch unklar. Die Hamas droht mit der Tötung der Geiseln, sollte Israel ohne Vorwarnung die Häuser der Zivilbevölkerung im Gazastreifen bombardieren.