Israel-Gaza-Krieg

Israel-Krieg: Armee verteidigt Angriff auf Flüchtlingslager

Im Israel-Krieg hat Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen intensiviert. Auch am Mittwoch bleibt die Lage kritisch. Verfolgen Sie die Ereignisse im Ticker.

israel krieg hamas
Freiwillige Helfer und Versorgungslastwagen warten auf die Öffnung des Grenzübergangs Rafah. (AP Photo/Ahmed Hatem) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel hat seine Angriffe, auch am Boden, stark ausgeweitet.
  • Die Regierung vermeldet die Tötung zahlreicher Terroristen.
  • Die palästinensische Seite beklagt über 8000 Tote, darunter viele Zivilisten.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben mehr als 1000 Todesopfer zu beklagen. Israel hat über 300'000 Reservisten mobilisiert, die Vorbereitungen für eine grosse Bodenoffensive sind abgeschlossen.

Israel hat seine Angriffe auch auf dem Boden ausgeweitet und damit die «zweite Phase» des Israel-Kriegs eingeläutet. Zuletzt wurden über 50 Menschen bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in Gaza getötet. Das Vorgehen von Israel führt auch immer wieder zu Kritik.

Finden Sie die israelischen Angriffe nach der Hamas-Attacke gerechtfertigt?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse von Dienstag können Sie im Ticker hier nachlesen.

21.07: Papst Franziskus hat mehr als drei Wochen nach Beginn des neue Gaza-Kriegs Israel und Palästinenser zu einer Verhandlungslösung aufgefordert.

«Jeder Krieg ist eine Niederlage. Mit Krieg wird nichts gelöst – nichts. Alles wird mit Frieden, mit Dialog gewonnen.» Das sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwochabend in einem Interview des italienischen Fernsehsenders Rai.

Der 86-Jährige warb mit Nachdruck für eine Zwei-Staaten-Lösung – also jeweils einen Staat für Israel und für Palästinenser. Dieser Ansatz wird von vielen Seiten befürwortet, kommt aber trotz aller internationaler Appelle seit Jahrzehnten nicht voran.

Israel-Krieg: Armee verteidigt Flüchtlingslager-Angriff

20.12: Israels Armee kann eigener Darstellung noch nicht sagen, wie viele Zivilisten bei ihren Angriffen im Flüchtlingslager Dschabalia getötet wurden. Die im Gazastreifen herrschende Hamas verschanze sich dort absichtlich hinter ziviler Infrastruktur, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Mittwoch vor Journalisten. «Sie wollen dieses Bild der Zerstörung.»

Dschabalia
Auch Dschabalia wird immer wieder angegriffen. - dpa

Hagari sprach von einem Dilemma für die Armee. Einerseits wisse sie, dass sich in der Gegend noch immer Zivilisten aufhielten. Obwohl das Gebiet aufgrund der Präsenz der Hamas im Israel-Krieg als «rote Zone» ausgewiesen sei. Zugleich sei die Aktivität der Hamas in dem Flüchtlingslager für die israelische Armee eine Bedrohung, auf die sie reagieren müsse.

Aufnahmen zeigen die verheerenden Folgen des Angriffs, bei dem Armeeangaben zufolge auch Tunnel der Hamas einstürzten und einen Krater hinterliessen. Unter den Opfern sind nach palästinensischen Angaben viele Zivilisten.

Hamas will Angriffe im Israel-Krieg wiederholen – Briten-Minister entsetzt

19.59: Grossbritanniens Aussenminister James Cleverly hat sich entsetzt über die Ankündigung der Hamas gezeigt, Massaker wie am 7. Oktober wiederholen zu wollen.

«Wie kann es Frieden geben, wenn die Hamas sich der Ausrottung Israels verschrieben hat?», schrieb Cleverly am Mittwoch auf der Plattform X.

Er veröffentlichte ein Video des Hamas-Sprechers Ghazi Hamad, in dem er unter anderem davon sprach, Israel «beseitigen» zu wollen. «Alles, was wir tun, ist gerechtfertigt.»

Das Massaker vom 7. Oktober sei nur das erste Mal gewesen und es werde weitere Male geben, kündigte Hamad darin an. «Wir müssen Israel eine Lektion erteilen, und das werden wir immer wieder tun.»

19.43: US-Aussenminister Antony Blinken will noch in dieser Woche erneut Israel besuchen. Der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, kündigte am Mittwoch an, Blinken werde am Freitag nach Israel und Jordanien reisen.

Blinken
US-Aussenminister Blinken in Israel. (Archivbild) - keystone

Er werde unter anderem mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und anderen Vertretern der israelischen Regierung zusammenkommen. Dies, um sich über deren militärische Pläne und Ziele zu informieren.

Hamas-Chef im Israel-Krieg getötet

19.42: Israel hat nach eigenen Angaben den Chef der Panzerabwehrraketen-Einheit der Hamas im Gazastreifen getötet. Der hochrangige Kommandeur der in dem abgeriegelten Küstenstreifen herrschenden islamistischen Hamas sei bei einem Angriff eines Kampfflugzeuges getötet worden. Das teilte Israels Militär am Mittwoch mit.

Die israelische Armee veröffentlichte dazu ein Video, das die Explosion eines Gebäudes aus der Luft zeigte.

19.18: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Telefon mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesprochen. Dabei hat er die Bedeutung des Schutzes von Zivilisten und der humanitären Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen betont.

Germany Politics
Olaf Scholz. - keystone

Zugleich habe er die «unverbrüchliche Solidarität Deutschlands mit Israel» versichert, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch mit.

Joe Biden erwartet Gaza-Ausreise von Amerikanern

18.38: US-Präsident Joe Biden erwartet noch im Laufe des Mittwochs eine Ausreise amerikanischer Bürger aus dem Gazastreifen.

«Wir erwarten, dass amerikanische Staatsbürger heute ausreisen. Wir erwarten, dass in den nächsten Tagen noch mehr ausreisen werden», schrieb Biden am Mittwoch auf der Plattform X.

«Dank amerikanischer Führung haben wir heute dafür gesorgt, dass verwundete Palästinenser und ausländische Staatsangehörige den Gazastreifen sicher verlassen können.» Die Vereinigten Staaten liessen nicht nach, sich für die Ausreise von Amerikanern aus dem Gazastreifen einzusetzen.

18.10: Unter den Ausländern, die im Israel-Krieg aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausreisen konnten, sind auch deutsche Staatsbürger.

Wie das Auswärtige Amt auf der Plattform X mitteilte, handelt es sich um Mitarbeiterinnen internationaler Hilfsorganisationen. Sie wurden am Grenzübergang Rafah von einem Team der Botschaft Kairo in Empfang genommen.

Spanien verurteilt Angriff auf Flüchtlingslager im Israel-Krieg

17.42: Die linke Regierung Spaniens hat den Angriff des israelischen Militärs auf das palästinensische Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen verurteilt.

Spanien
Juan Manuel Albares. - keystone

Man sei «entsetzt über die zivilen Opfer der Bombardierung in Dschabalia». Das schrieb Aussenminister Juan Manuel Albares am Mittwoch auf der Plattform X, vormals Twitter. Das humanitäre Völkerrecht müsse immer geachtet werden.

16.37: Erstmals seit der Eskalation im Israel-Krieg am 7. Oktober hat eine Gruppe ausländischer Staatsangehöriger und Palästinenser mit Zweitpass die Grenze nach Ägypten überquert und den Gazastreifen verlassen.

Der Ägyptische Rote Halbmond bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Einreise von 285 Personen. Insgesamt 525 Ausländern und Palästinensern mit weiterer Staatsangehörigkeit sollten am Mittwoch ausreisen können. Dies sagte Raed Abdel Nasser, Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmonds im Nord-Sinai.

Nach Angaben des italienischen Aussenministeriums in Rom waren vier italienische Staatsangehörige dabei, die für Nicht-Regierungsorganisationen unterwegs waren.

Auch Verletzte aus dem Gazastreifen wurden am Mittwoch zur Behandlung in den ägyptischen Ort Al-Arisch und andere grenznahe Orten transportiert.

13 israelische Soldaten getötet

16.11: Bei Kämpfen mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben der Armee 13 israelische Soldaten getötet worden. Sie seien am Mittwoch im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens ums Leben gekommen, teilte das Militär mit.

Israel Palestinians
Israelische Soldaten. - keystone

Bereits am Dienstag waren zwei Soldaten bei Kämpfen ums Leben gekommen. Seitdem die Armee den Einsatz von Bodentruppen im Gazastreifen vorangetrieben hat, wurden demnach insgesamt 15 Soldaten getötet.

15.54: Jordanien hat beschlossen, seinen Botschafter in Israel zurückzuberufen. Der teilte der jordanische Aussenminister Aiman al-Safadi am Mittwoch mit. Gleichzeitig werde das israelische Aussenministerium darüber informiert, seinen Botschafter, der das Königreich zuvor verlassen hatte, nicht zurückzuschicken.

Jordanien wolle damit seine Position im aktuellen Gaza-Krieg bekräftigen. Das Königreich verurteile den «wütenden israelischen Krieg», der unschuldige Menschen töte und eine «beispiellose humanitäre Katastrophe» ausgelöst habe. Der Krieg gefährde die Sicherheit der gesamten Region und den internationalen Frieden.

Im Israel-Krieg verletzte Palästinenser werden nach Ägypten gebracht

13.55: Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober haben palästinensische Verletzte die Grenze nach Ägypten zur Behandlung in dortigen Krankenhäusern überquert.

Nahostkonflikt - Rafah
Ein palästinensischer Krankenwagen überquert den Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten. Mohammed Talatene/dpa - dpa

Erste Krankenwagen verliessen am Mittwoch den Grenzübergang Rafah und brachten Patienten zum Krankenhaus im Ort Al-Arisch. Das war auf Bildern des staatsnahen Fernsehsenders Al-Kahira News zu sehen.

Der Ägyptische Rote Halbmond bestätigte die Ankunft von zunächst drei Patienten in Al-Arisch. Laut einer Mitteilung der Grenzbehörde in Gaza sollten am Mittwoch 81 Schwerverletzte die Grenze überqueren.

80 Prozent der Israelis machen Netanjahu für Hamas-Angriff verantwortlich

10.37: Nach den Angriffen der Hamas auf Israel wächst der Druck auf Netanjahu. Jeden Abend versammeln sich Protestierende vor dem Verteidigungsministerium in Tel Aviv und vor dem Privathaus des Premierministers.

Benjamin Netanjahu
Israels Premier Netanjahu an einer seiner seltenen Pressekonferenzen am Samstag. - dpa

Gemäss einer aktuellen Umfrage verlangen mittlerweile 80 Prozent der Israelis, dass Netanjahu öffentlich Verantwortung für den 7. Oktober übernimmt, berichtet «SRF News».

09.05: Gegen 9 Uhr Schweizer Zeit wurde der Grenzübergang Rafah geöffnet. Rund 40 Krankenwagen warteten auf der ägyptischen Seite auf Schwerverletzte, berichten die Agenturen. Dutzende von Ausländern und Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit überquerten den Grenzübergang, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

08.48: Die Hamas hat eine Liste mit Namen veröffentlicht, welche den unter Beschuss stehenden Gazastreifen verlassen dürfen. Darunter sind Mitarbeitende des Roten Kreuzes sowie Bürger Australiens, Österreichs, Jordaniens und Indonesiens.

Das berichtet «Bloomberg». Auf der Liste seien demnach keine US-Bürger. Auch Schweizer oder Deutsche sind keine erwähnt.

Grenzübergang wird für Ausländer und Schwerverletzte geöffnet

08.12: Gemäss Reuters-Angaben soll der Grenzübergang Rafah im Süden des Gazastreifens am Mittwoch für Ausländer und schwer verletzte Zivilisten geöffnet werden. Die Agentur zitiert dafür eine anonyme Quelle. Der Deal soll in Abstimmung mit Ägypten, den USA, der Hamas und Israel ausgehandelt worden sein.

Grenzübergang Rafah
Ein Soldat steht Wache am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. (Archivbild) - dpa

07.22: Im Gazastreifen sind nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft erneut alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen. Das teilte das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am frühen Mittwochmorgen mit.

Auch die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigte einen Zusammenbruch der Internetverbindungen im Gazastreifen. Dieser habe grosse Auswirkungen auf Paltel. Die Firma sei der letzte grosse Betreiber, der in dem Küstengebiet noch Dienste anbiete. «Der Vorfall wird für die meisten Bewohner als Totalausfall der Telekommunikation empfunden», hiess es.

05.54: Das Internationale Olympische Komitee warnt in Hinblick auf die Spiele 2024 in Paris vor diskriminierendem Verhalten der Sportler. Athleten könnten nicht für das Verhalten ihrer Regierungen verantwortlich gemacht werden. Das IOK wolle sicherstellen, dass bei diskriminierendem Verhalten rasche Massnahmen ergriffen würden.

Hintergrund ist auch der algerische Judoka Fethi Nourine, der 2021 aus politischen Gründen nicht angetreten war. So konnte er ein mögliches Zweitrunden-Duell gegen einen Israeli vermeiden. Daraufhin wurde er für zehn Jahre gesperrt. Experten befürchten, dass sich solche Fälle 2024 häufen könnten.

05.25: Wie der Palästinensische Halbmond mitteilt, sind am Dienstag 59 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern angekommen. Die Waren kamen vom Internationalen Roten Kreuz sowie Organisationen aus Ägypten und anderen Ländern. In den Lastwagen befanden sich Lebensmittel, Wasser und medizinische Hilfsgüter.

Rafah
Vor dem Grenzübergang Rafah stauen sich im Israel-Krieg die Lastwagen mit Hilfsgütern. - keystone

Damit sind seit Beginn des Israel-Kriegs etwas mehr als 200 Lastwagen in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen. Laut der UN werden aber täglich 100 Lkw-Lieferungen benötigt, um die rund 2,2 Millionen Menschen zu versorgen.

Israel-Krieg: Zahlreiche Tote bei Grossangriff im Norden des Gazastreifens

05.00: Bei einem Grossangriff Israels auf Dschabalia sind zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Laut Israel wurden 50 Terroristen getötet, darunter ein Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober.

Ein Arzt des Kamal-Adwan-Krankenhauses spricht von mindestens 35 toten Kindern und Frauen, zudem gebe es über 200 Verletzte. Auf die zivilen Opfer des Grossangriffs angesprochen, sagte ein Sprecher der israelischen Armee dem US-Fernsehsender CNN: «Das ist die Tragödie des Krieges.»

Kommentare

Nefilim-1

Wir leben schon in einer eigenartigen Zeit. Da provoziert einer seit Jahrzehnten den anderen und wenn’s dann kracht ist man empört und moniert dann frech Goodwill nur für eine Seite. Selbstverständlich für diejenige wo das Geld ist. Mittlerweile sind ja genügend Meinungen von Politischen Grössen gemacht worden, die den Palästinensern das Existenzrecht absprechen. Ist doch klar das das auch andersrum so gesehen wird. Im einstigen Protektorat unter England war das Zusammenleben dieser Ethnien möglich und friedlich. Erst ab 1948 Ging es plötzlich nicht mehr. Ein Schelm der da was Böses denkt

User #2518 (nicht angemeldet)

Estland führt Lebensmittelkarten für Menschen mit geringem Einkommen ein. Bald in ganz Europa hehe

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