Israel-Gaza-Krieg

Israel-Krieg: Diese drei Geiseln hat Israel versehentlich getötet

Rahel Sutter
Rahel Sutter

Israel,

Das israelische Militär hat im Israel Krieg versehentlich drei israelische Geiseln getötet. Der Vorfall sorgte für Proteste gegen Ministerpräsident Netanjahu.

Israel-Krieg
Die Mutter von Yotam Haim kämpfte für seine Rückkehr – nun wurde er im Israel-Krieg getötet. Ausgerechnet von israelischen Soldaten. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israelische Soldaten haben irrtümlicherweise drei israelische Hamas-Geiseln erschossen.
  • Die Opfer sind drei junge Männer: Yotam Haim, Alon Shamriz und Samer El-Talalqa.
  • Der Vorfall sorgte für Demonstrationen gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Israelische Soldaten haben versehentlich drei Hamas-Geiseln erschossen. Die Soldaten hielten die Geiseln für eine Bedrohung, wie der Sprecher des israelischen Militärs mitteilte. Nach einer Untersuchung der Leichen wurde festgestellt, dass es sich um Israelis handelte.

Brisant: Im Verlauf des Samstags wurde bekannt, dass die Männer eine weisse Fahne schwenkten. Ein Symbol dafür also, dass sie sich ergeben. Trotzdem fühlten sich die Soldaten bedroht und schossen auf die Geiseln – die sie nicht als solche erkannten.

Bei den Opfern handelt es sich um die drei Männer Yotam Haim (28), Alon Shamriz (26) und Samer El-Talalqa (25). Haim und Shamriz lebten bis zu ihrer Entführung im Kibbuz Kfar Aza, El-Talalqa stammt aus dem Kibbuz Nir Am.

«Ein toller Kerl»

Yotam Haim war Schlagzeuger der Heavy-Metal-Band Persephore. Nach seinem Verschwinden haben seine Familie und Freunde eine Kampagne gestartet: «Bringt Yotam zurück».

Bilder seiner weinenden Mutter, die dafür kämpfte, dass er freikommt, gingen um die Welt. Yotams Bruder erzählt gegenüber der «taz», dass Yotam schon immer ein besonderer Mensch gewesen sei, «im besten Sinne».

Der 26-jährige Alon Shamriz studierte vor dem Israel Krieg Computertechnik und spielte Basketball. Der junge Mann hat iranische Wurzeln. Er hinterlässt seine beiden Brüder Yonatan Lulu-Shamriz und Ido sowie seine Eltern.

Nach der Entführung von Alon sagte sein Bruder Yonatan der «Daily Signal»: «Du trägst diese Kleidung, du isst, du gehst ins Bett, du putzt dir morgens die Zähne. Du fragst dich immer, ob Alon die gleichen Bedingungen bekommt. Wenn du nachts deine Decke anziehst, fragst du dich: Ist Alon jetzt kalt?»

Das dritte Opfer, Samer El-Talalqa, stammt aus einer beduinischen Familie. Der junge Mann arbeitete auf einer Hühnerfarm und verbrachte viele Wochenenden und frühe Morgenstunden im Stall. Samers Mutter ist Lehrerin und sein Vater arbeitete gemeinsam mit ihm zusammen. Ein lokaler Organisator aus der Stadt Rahat beschrieb Samer in der «Times of Israel» als «einen tollen Kerl».

Versehentliche Geisel-Tötung löst Proteste aus

Das israelische Militär untersucht derzeit die genaue Ursache des Vorfalls. Hunderte von Menschen gingen nach der Tötung der Geiseln im Israel Krieg auf die Strasse. Sie protestierten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und warfen ihm vor, nicht genug zu tun, um Geiseln freizubekommen. Die Leute forderten einen neuen Geisel-Deal.

Verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen im Israel-Gaza-Krieg täglich?

Der Israel Krieg begann wegen des Massakers, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden dabei getötet und rund 240 Geiseln nach Gaza verschleppt. Nach jüngsten Angaben der Hamas wurden bisher rund 18'700 Menschen bei Angriffen im Gazastreifen getötet.

Kommentare

User #6231 (nicht angemeldet)

Ich glaube wir Schweizer sind die letzten die wissen was es heißt im Krieg zu sein. Der Abgrund einer verwerflichen Tat steckt auch in dir.

User #5898 (nicht angemeldet)

unfassbar wie dumm wir menschen doch sind. Wann begreift der Mensch das Kriege ins elend führt? Es gibt nur verlierer. ich will niemals erleben müssen auf eine Sekunde auf die andere das ich mein Zuhause verlassen muss. Und nicht mehr nachhause komme. weil ich flüchten muss. Denkt mal drüber nach...

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