Israel-Gaza-Krieg

Israel-Krieg: Können Palästina-Zivilisten vor Bomben flüchten?

Israel hat im Israel-Krieg die Angriffe im Süden des Gazastreifens ausgeweitet. Ein Experte schätzt ein, ob die Zivilbevölkerung diesen aus dem Weg gehen kann.

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Palästinenser betrachten die Zerstörung durch die israelische Bombardierung des südlichen Gazastreifens in Rafah, Montag, 4. Dezember 2023. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die israelische Armee bombardiert mittlerweile auch den Süden des Gazastreifens.
  • Laut der Uno «nimmt die Zahl der getöteten Zivilisten rapide zu».
  • Ein Nahost-Experte erklärt, wie die Situation für die Zivilbevölkerung aussieht.

Nach der siebentägigen Feuerpause im Israel-Krieg hat das israelische Militär die Gefechte wieder aufgenommen. Mittlerweile hat die Armee ihre Angriffe im Süden des Gazastreifens ausgeweitet.

Dabei hatte Israel noch vor wenigen Wochen die palästinensische Zivilbevölkerung dazu aufgerufen, eben genau in den Süden des Gazastreifens zu fliehen. Hinzu kommt, dass die Grenzen alle geschlossen sind.

Dementsprechend kritisieren auch die Vereinten Nationen die Bombardements des südlichen Gazastreifens im Israel-Krieg: «Die Zahl der getöteten Zivilisten nimmt rapide zu», schrieb der Generalkommissar des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, am Montag.

Israel-Krieg: Kritik an Vorgehen mit elektronischen Karten

Dennoch wurden die Bombardements ausgeweitet. «Die israelische Armee argumentiert, es seien auch Hamas-Kämpfer in den Süden geflohen, die man eliminieren möchte.»

Das erklärt Andreas Böhm, Nahost-Experte von der Universität St.Gallen, auf Anfrage von Nau.ch.

Die Armee habe dazu das Gebiet unterteilt und eine elektronische Karte verteilt. Auf dieser werde angekündigt, in welchen Sektionen Angriffe stattfinden würden. Dies, um die Zivilbevölkerung zu warnen.

Aber hilft das der Zivilbevölkerung wirklich, um vor den Bomben zu flüchten? Nur wenige glauben daran.

«Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die Karte nicht verlässlich sei», sagt Böhm. Und vor allem: «Dass die Geflüchteten mangels Internet überhaupt nicht die Möglichkeit hätten, darauf zuzugreifen und deswegen den Angriffen ausgesetzt seien. Deswegen sei dies eher ein untauglicher Versuch, Kritik an hohen Opferzahlen abzuwehren.»

Beunruhigt Sie der Israel-Krieg?

In der Tat hätten in den letzten Tagen US-Vizepräsidentin Harris und US-Verteidigungsminister Austin die israelische Vorgehensweise kritisiert.

Andere Ansicht geht davon aus, dass Regierung ethnische Säuberung anstrebt

Es gebe auch noch einen anderen Ansatz, so Böhm. «Eine andere Ansicht geht davon aus, dass die israelische Regierung ohnehin eine ethnische Säuberung des Gazastreifens anstrebe. Sie stützt sich vor allem auf entsprechende Aussagen und (rechtlich nicht bindende) Strategiepapiere aus dem Kreise der Regierung

Die humanitäre Situation im Gazastreifen sei ohnehin schon unerträglich, sagt der Nahost-Experte: «Da sich unter den zusammengepferchten Geflüchteten Krankheiten und Seuchen ausbreiten.»

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