Jagd

Jagd auf Assads Elite: Syriens neue Ära beginnt

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Syrien,

Die Rebellen in Syrien feiern den Sturz Assads, doch nun beginnt die schwierige Phase des Übergangs.

assads
Der Sturz der Regierung von Baschar al-Assad trieb unzählige jubelnde Syrer auf die Strassen. (Symbolbild) - dpa

Nach dem schnellen Fall des Assad-Regimes häufen sich Berichte über Vergeltungsaktionen gegen ehemalige Unterstützer der Diktatur. Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, soll einer der mächtigsten Männer Syriens, Ihab Makhlouf, bereits getötet worden sein.

Sein Auto wurde demnach an einem Checkpoint der Rebellen durchsiebt. In den Villenvierteln von Damaskus und an der Küste sollen Rebellen in Häuser regimetreuer Oligarchen eingedrungen sein.

Assad Syrien Kämpfer
Assads -Kämpfer werden von den Rebellen festgehalten. (Symbolbild) - Keystone

Unabhängig bestätigen lassen sich diese Meldungen bisher nicht.

Suche nach Gerechtigkeit

Der neue Rebellenführer Ahmed al-Scharaa kündigte an, eine «Liste Nr. 1» mit Namen von Tätern zu veröffentlichen. «Wir werden nicht nachlassen, die Kriminellen, Mörder und Sicherheits- und Militäroffiziere (...) zur Rechenschaft zu ziehen», zitiert der «Tagesanzeiger».

Während sich Bashar al-Assad mit engsten Angehörigen nach Moskau absetzte, versuchen andere Mitglieder der ehemaligen Führungsriege zu fliehen. Besonders im Visier steht Rami Makhlouf, einer der reichsten Geschäftsleute Syriens.

In Damaskus wurden Behörden und Ämter angezündet und geplündert, was den Neuanfang erschwert. Auch symbolträchtige Orte des Regimes wurden zerstört.

Herausforderungen für den Neuanfang

Laut «Der Standard» haben Rebellen das Grab von Hafez al-Assad, dem Vater des gestürzten Diktators, in Brand gesetzt.

Flüchtlinge
Syrische Flüchtlinge feiern in der Türkei den Sturz Al-Assads. (Symbolbild) - EPA/NECATI SAVA

Die neue Führung steht vor enormen Herausforderungen. Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, erwarten die Kämpfer der Milizen nun Belohnungen und ein besseres Leben.

Dafür braucht es einen funktionierenden Staat und hohe Investitionen – beides existiert bisher nicht.

Angst und Opportunismus

Besonders die alawitische Minderheit, die bisher die Elite stellte, fürchtet nun um ihre Zukunft. Gleichzeitig versuchen viele ehemalige Profiteure des Regimes, sich als Oppositionelle zu präsentieren.

Der «Tagesanzeiger» berichtet von Ladenbesitzern, die hastig die Flaggen an ihren Geschäften änderten.

Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob Syrien einen friedlichen Übergang schafft oder in neue Konflikte stürzt. Die Bewältigung der Vergangenheit und der Umgang mit den Tätern werden dabei eine entscheidende Rolle spielen.

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