Korruptionsverfahren gegen Südafrikas Ex-Präsident Zuma verschoben
Das Verfahren gegen Südafrikas Ex-Präsidenten Zuma wurde auf den September verschoben. Der Gesundheitszustand des 79-Jährigen wird im Gefängnis untersucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Südafrikas ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma wartet ein Prozess wegen Korruption.
- Wegen des Gesundheitszustands des 79-Jährigen wurde dieser auf den September verschoben.
- Nach der Inhaftierung Zumas kam es in mehreren Teilen des Landes zu heftigen Protesten.
Das Korruptionsverfahren gegen den inhaftierten ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma verschiebt sich erneut. Das Oberlandesgericht der Stadt Pietermaritzburg setzte den neuen Termin am Dienstag auf den 9. September fest.
Dies, da Zumas Gesundheitszustand aktuell in einem Gefängnishospital untersucht wird. Das Gericht erwägt zudem durch einen zu benennenden Mediziner zu untersuchen, ob der 79-Jährige fit für einen Prozess ist.
Bei der ersten Verschiebung des Termins hatten Zumas Anwälte zunächst erfolgreich ein geplantes Online-Verfahren kritisiert. In diesem seien direkte Absprachen mit ihrem Mandanten unmöglich und seine Rechte somit kompromittiert. Daraufhin hatte das Gericht eine Verschiebung des Prozesses bis zu diesem Dienstag angesetzt.
Anklage wegen Korruption, Geldwäsche und Betrug
Zuma werden in dem Verfahren Korruption, Geldwäsche sowie Betrug im Zusammenhang mit einem milliardenschweren Rüstungsgeschäft vorgeworfen. Er bestreitet das und hatte vergeblich eine Einstellung des Verfahrens zu erreichen versucht.
Dem ehemaligen Präsidenten drohen bis zu 25 Jahre Haft. Wegen Korruptionsvorwürfen während seiner Amtszeit (2009-2018) muss er sich auch vor einer Untersuchungskommission verantworten. Weil er mehreren Vorladungen nicht gefolgt ist, musste er kürzlich eine 15-monatige Haftstrafe wegen Missachtung der Justiz antreten.
Proteste seiner Anhänger gegen die Inhaftierung hatten sich schnell zu grossflächigen Ausschreitungen ausgeweitet. Im industriellen Herzen des Landes rund um Johannesburg sowie Zumas Heimatprovinz KwaZulu-Natal gab es dabei offiziell mindestens 337 Tote. Nach der Mobilisierung von 25'000 Soldaten hat sich die Sicherheitslage nun stabilisiert.