Landesweiter Ausnahmezustand in Peru wegen gewaltsamer Proteste
Das Wichtigste in Kürze
- In den vergangenen Wochen haben sich in Peru die gewaltsamen Proteste gehäuft.
- Für das ganze Land wurde von der Regierung deswegen der Ausnahmezustand ausgerufen.
- Weiterhin setzen sich Anhänger des abgesetzten Präsidenten Pedro Castillo für ihn ein.
Aufgrund der gewaltsamen Proteste in Peru wurde im ganzen Land der Ausnahmezustand ausgerufen. Diese Entscheidung der Regierung gilt laut Aussenminister Luis Alberto Otárola für 30 Tage. Dies schrieb die peruanische Nachrichtenagentur Andina am Mittwoch.
Laut Otárola würde die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Streitkräfte, die innere Ordnung aufrechterhalten. Dies sei die «energische und nachdrückliche» Antwort der Regierung auf gewaltsame Akte, die Blockade von Strassen und Vandalismus.
Castillo wollte durch die Auflösung des Kongresses einem Misstrauensvotum im Parlament zuvorkommen. Dem Linkspolitiker wurde durch sein Kabinett als auch die Opposition einen Staatsstreich vorgeworfen. Dies führte am Mittwoch letzter Woche zu seiner Amtsenthebung und Festnahme.
Mehrere Tote durch Schüsse
Im Süden und Südosten des südamerikanischen Landes kam es in den vergangenen Tagen zu teils gewaltsamen Protestaktionen. Im Landesteil, wo Castillo besonders viele Anhänger hat, kam es auch zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizisten. Für einige Regionen galt bereits der Ausnahmezustand.
Laut der Ombudsfrau für Menschenrechte, Eliana Revollar, wurden mehrere Menschen durch Schüsse getötet, unter ihnen zwei Minderjährige. Der Flug- und Zugverkehr in verschiedenen Gegenden des Andenlandes wurde ausgesetzt, das Polizeiaufgebot auf den Strassen der Hauptstadt Lima erhöht.
Tausende Menschen forderten den Rücktritt von Castillos Nachfolgerin Dina Boluarte und die Auflösung des Parlaments. Auch baldige Neuwahlen und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten wurden verlangt. Das oberste Gericht lehnte den Berufungsantrag gegen seine U-Haft ab.