Mehr als 800 Demonstranten am Wahltag in Russland festgenommen
Der Bevölkerung passt die Rentenreform nicht: Rund 800 Demonstranten sollen am Sonntag bei Protesten festgenommen worden sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Kremlkritiker Alexej Nawalny rief im Internet zu landesweiten Protesten auf.
- Grund für die Demos ist die umstrittene Rentenreform.
In Russland sind bei landesweiten Protesten anlässlich der Regionalwahlen laut Beobachtern mehr als 800 Menschen festgenommen worden. Allein in der Metropole St. Petersburg seien mehr als 350 Menschen in Gewahrsam genommen worden, teilte das Bürgerrechtsportal OVD-Info am Sonntagabend mit. In Jekaterinburg am Ural wurden ebenfalls knapp 130 Demonstranten festgesetzt. Dabei handle es sich jedoch nur um die bereits gemeldeten Festnahmen, schrieben Beobachter. Die Zahlen könnten durchaus noch steigen.
Kremlkritiker Alexej Nawalny hatte im Internet dazu aufzugerufen, am landesweiten Wahltag gegen die umstrittene Rentenreform der Regierung zu demonstrieren. Nawalny sitzt zur Zeit wegen einer anderen Protestaktion in Arrest. In mehr als 30 Städten sei es zu Festnahmen gekommen, hiess es.
In vielen Regionen des Riesenreiches sollten am Sonntag die Gouverneure und lokalen Parlamente gewählt werden. Interessant ist die Abstimmung vor allem in der Hauptstadt Moskau: Rund 7,2 Millionen Moskauer konnten bis 22.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) über den wichtigsten Posten in der Metropole entscheiden.