Der Angriff in Burkina Faso trägt die Handschrift islamistischer Terroristen. Es wäre nicht deren erster Anschlag in Ouagadougou. Dieses Mal zielen sie auf die frühere Kolonialmacht und das Militär.
Burkina Faso
Eine Strasse in Burkina Faso. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Angriff auf die französische Botschaft in Burkina Faso wurden mindestens 13 Menschen getötet.
  • Das französische Aussenministerium hat einen Krisenstab einberufen.
  • Burkina Faso dient dem Terrornetzwerk Al-Kaida oder der Terrormiliz Islamischen Staat (IS) als Rückzugsgebiet.
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Bei einem Terroranschlag in der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Burkina Faso sind mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen auch sechs Angreifer. Der Angriff richtete sich gegen die Zentrale der Streitkräfte und die französische Botschaft in der Hauptstadt Ouagadougou. Fünf Soldaten seien bei dem Angriff auf den Sitz des Generalstabs der Streitkräfte getötet worden, zwei weitere bei der Botschaft, wie Regierungssprecher Remis Dandjinou am Freitag dem örtlichen Sender «Radio Omega» sagte. Man könne von einem Terroranschlag sprechen, erklärte er. Ob es auch Opfer unter der Zivilbevölkerung gab, blieb zunächst unklar.

Am Freitagmorgen war im Regierungsviertel der Hauptstadt automatisches Feuer zu hören, etwa aus Maschinenpistolen, wie Reporter berichteten. Vom Gelände des Generalstabs stieg zudem schwarzer Rauch auf, der auf eine Detonation hindeutete. Örtliche Medien sprachen von einer explodierten Autobombe. Auf dem Gelände waren Ambulanzen zu sehen. Sicherheitskräfte riegelten das Viertel weitgehend ab. Die Polizei forderte die Bevölkerung auf, sich von dem Stadtviertel in der Nähe des Amtssitzes des Premierministers fernzuhalten. Spezialeinheiten des Militärs kamen zum Einsatz.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verfolge die Lage und werde ständig informiert, hiess es aus dem Élyséepalast. Das Aussenministerium habe sofort den Krisenstab einberufen, erklärte Minister Jean-Yves Le Drian. Das Auswärtige Amt forderte Reisende auf, «Bewegungen in Ouagadougou vorerst zu vermeiden, in sicheren Unterkünften zu bleiben und die lokalen Medien zu verfolgen.» Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein, wie die Behörde bestätigte. Das ist bei Fällen im Ausland üblich, in denen Franzosen Opfer oder Ziel waren.

Der Bürgermeister Ouagadougous, Armand Béouindé, sagte der französischen Zeitung «Le Monde», es handle sich offenbar um einen Anschlag radikalislamischer Dschihadisten. Zunächst bekannte sich jedoch keine Gruppe zu dem Anschlag. Der Sitz des Generalstabs in der Nähe des französischen Kulturinstituts liegt nur knapp zwei Kilometer westlich der französischen Botschaft.

Die frühere französische Kolonie Burkina Faso liegt in Westafrika und grenzt an die Sahelzone. Diese dient mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida oder der Terrormiliz Islamischen Staat (IS) verbundenen Gruppen als Rückzugsgebiet.

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