Myanmars Junta vernichtet Drogen im Wert von 408 Millionen Euro
In Myanmar wird eine grosse Menge Drogen öffentlich verbrannt. Doch der Handel in dem kriselnden Land wurde zuletzt grösser.
Das Wichtigste in Kürze
- Drogen im Wert von fast 450 Millionen Euro wurden in Myanmar öffentlich verbrannt.
- Der Drogenhandel ist seit dem Militär-Putsch im Februar 2021 gestiegen.
- Gemäss den Vereinten Nationen hat der Anbau von Opium stark zugenommen.
Im Krisenland Myanmar haben die Behörden beschlagnahmte Drogen im Gesamtwert von mehr als 446 Millionen US-Dollar (408 Millionen Euro) öffentlich verbrannt.
Die Militärjunta habe anlässlich des Internationalen Tages gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel mehr als 100 verschiedene Arten von Suchtmitteln vernichten lassen. Darunter vor allem grosse Mengen an Opium, Heroin, Methamphetamin und Cannabis, teilte Myanmars Zentralkomitee für Drogenmissbrauchskontrolle (CCDAC) am Montagabend (Ortszeit) auf Facebook mit. Verbrennungs-Zeremonien fanden in der grössten Stadt Yangon (früher Rangun) sowie in Mandalay und Taunggyi statt.
Drogenhandel in Myanmar wird grösser
Das frühere Birma versinkt in Chaos und Gewalt, seit sich die Armee im Februar 2021 zurück an die Macht geputscht hat. «Myanmars grosse Drogenverbrennungs-Show kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Drogenhandel seit der illegalen Machtergreifung der Junta noch viel grösser geworden ist», sagte Phil Robertson, stellvertretender Asiendirektor von Human Rights Watch (HRW), am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
«Leider werden die Auswirkungen sowohl den Missbrauch als auch die Sucht nicht nur bei der Bevölkerung in Myanmar, sondern auch in den Nachbarländern und in der gesamten Region verstärken.»
Das Grenzgebiet zwischen Myanmar, Nord-Thailand und Laos – auch «Goldenes Dreieck» genannt – zählt zu den Regionen der Welt, in denen am meisten Drogen hergestellt und gehandelt werden. Erst im Januar hatten die Vereinten Nationen mitgeteilt, dass der Anbau von Opium in Myanmar im Zuge des Militärputsches wieder deutlich zugenommen habe.
Experten des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung sahen ebenfalls einen direkten Zusammenhang mit dem politischen und wirtschaftlichen Chaos in dem südostasiatischen Land.