Neuseeland streitet über Einreiseerlaubnis für Google-Milliardär Page
Google-Gründer Larry Page hat im Januar trotz der coronabedingten Schliessung der Grenzen nach Neuseeland einreisen dürfen. Das passt nicht allen.
Das Wichtigste in Kürze
- Google-Gründer Larry Page durfte trotz Corona nach Neuseeland einreisen.
- Dies sorgte nun für heftige Diskussionen.
Google-Gründer Larry Page hat im Januar trotz der coronabedingten Schliessung der Grenzen nach Neuseeland einreisen dürfen. In dem Pazifikstaat gibt es nun eine heftige Kontroverse über die Vorzugsbehandlung für den 48 Jahre alten US-Milliardär.
Der Besuch wurde erst jetzt durch einen Bericht des neuseeländischen Nachrichtenportals Stuff publik.
Page erhielt Ausnahmegenehmigung
Demnach bekam Page eine Ausnahmegenehmigung, um mit seinem erkrankten Sohn von den Fidschi-Inseln im Südpazifik nach Neuseeland einzureisen. Ein Sanitätsflugzeug habe beide abgeholt und in ein Krankenhaus nach Auckland gebracht, die grösste Stadt des Landes. Mit einem geschätzten Vermögen von 116 Milliarden Dollar gehört zu den reichsten Menschen der Welt. Während der Anfangszeit der Pandemie zog er sich mit Familie auf eine abgelegene Fidschi-Insel zurück.
Die rechtsliberale Oppositionspartei ACT kritisierte, Page habe als Superreicher eine Vorzugsbehandlung erfahren, während selbst vielen Neuseeländern wegen Corona die Einreise verweigert worden sei. Gesundheitsminister Andrew Little verteidigte die Erlaubnis. Es habe sich um einen medizinischen Notfall gehandelt, alle Corona-Regeln seien eingehalten worden. Premierministerin Jacinda Ardern sagte, sie habe von der Einreise nichts gewusst. Jedes Jahr gebe es etwa 100 solcher Ambulanzflüge. «Die Entscheidung treffen die Ärzte.»
Bericht sorgt für Zündstoff
Für zusätzlichen Zündstoff sorgte ein Stuff-Bericht, Page sei auch eine Aufenthaltsgenehmigung gewährt worden. Dies habe das Wirtschaftsministerium bestätigt. Möglicherweise habe der Google-Gründer von einem Gesetz profitiert, das wohlhabenden Investoren die Möglichkeit gebe, einen Wohnsitz in Neuseeland zu haben. Inzwischen hätten Page und Sohn das Land wieder verlassen.
Neuseeland mit fünf Millionen Einwohnern hat das Virus wegen extrem strikter Massnahmen bislang gut im Griff und bisher nur knapp 2900 Infektionen verzeichnet. 26 Menschen sind dort in Verbindung mit Covid-19 gestorben.