Pakistan: Diskussionen über Tierquälerei nach Tod von Kind
In Pakistan assen Kinder versehentlich mit Gift versetzte Käsebällchen, die für streunende Hunde gedacht waren. Eines der Kinder ist an den Folgen gestorben.
Das Wichtigste in Kürze
- In Pakistan starb ein Kind, weil es mit Gift versetzt Käsebällchen ass.
- Diese waren eigentlich für streunende Hunde gedacht.
- Nun ist in dem Land eine Debatte über Tierquälerei aufgeflammt.
In Pakistan ist nach einem tragischen Unfall eine Debatte über Tierquälerei im Land aufgeflammt. Mehrere Kinder assen versehentlich mit Gift versetzte Käsebällchen, die für streunende Hunde in der südlichen Stadt Karachi gedacht waren, sagte der örtliche Polizist Shah Jahan am Mittwoch. In der Folge sei ein zweijähriges Kind gestorben.
Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Montag. Der Tod löste nun im Land eine neue Debatte darüber aus, ob die pakistanischen Behörden mit der Tötung streunender Tiere fortfahren sollten, um Todesfälle durch Tollwut zu verhindern. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben in dem Land mit rund 220 Millionen Einwohnern jährlich bis zu 5000 Menschen an Tollwut - viele davon in abgelegenen Gebieten, in denen kein Impfstoff verfügbar ist.
Tierschützer fordern Einstellung der Tötungen
Rund 50'000 streunende Hunde werden von lokalen Verwaltungen in grossen pakistanischen Städten jährlich getötet. Nach offiziellen Statistiken werden sie entweder erschossen oder dazu verleitet, in Lebensmittel verpacktes Gift zu essen. Insgesamt wird von Behörden die Zahl herrenloser Hunde auf drei Millionen geschätzt.
Tierärzte und Tierschützer forderten die Einstellung der Tötungen und die Wahrung von Tierrechten. «Es ist schmerzhaft zu sehen, wie Menschen an Tollwut sterben, aber das rücksichtslose Töten von Hunden ist ebenso verwerflich», erklärte der Veterinär Naseem Salauddin, der in Karatschi ein Projekt zur Kastration und Impfung streunender Hunde in Karachi leitet.