Präsident nach Meutereien in Burkina Faso festgesetzt
Die Aufstände in Burkina Faso gehen weiter. Nun wurde Präsident Roch Marc Kaboré von Soldaten festgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Burkina Faso steckt in einer schweren Krise.
- Das Land wird durch islamistische Terrorgruppen bedroht.
- Nun wurde Präsident Roch Marc Kaboré von Aufständischen festgesetzt.
Im westafrikanischen Burkina Faso ist Präsident Roch Marc Kaboré von meuternden Soldaten festgesetzt worden. Das sagte ein hochrangiger Soldat, der anonym bleiben wollte, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Der Staatschef des westafrikanischen Landes sei in ein Militärcamp in der Hauptstadt Ouagadougou gefahren worden. Die meuternden Soldaten würden in wenigen Stunden eine Erklärung abgeben. Das Gebäude des nationalen Fernsehsenders in der Hauptstadt wurde am Montagmorgen bereits von ihnen umstellt.
Landesweite Ausgangssperre
Am Tag zuvor war es in mehreren Kasernen des Landes zu schweren Schusswechseln gekommen. Die Regierung hatte zunächst einen Putschversuch geleugnet und erklärt, die Situation sei unter Kontrolle. Sie hatte jedoch eine landesweite Ausgangssperre verhängt.
Westafrikas wirtschaftliche Staatengemeinschaft Ecowas erklärte, sie unterstützte die Regierung. Sie rief die meuternden Soldaten zum Dialog auf. Die US-Botschaft in Ouagadougou blieb «aufgrund der anhaltenden Sicherheitsbedenken» geschlossen.
Demonstranten fordern Rücktritt des Präsidenten
Erst Mitte Januar hatte die Armee mehrere Soldaten eines Putschversuchs beschuldigt und festgenommen. Am Samstag hatten Hunderte Demonstranten in der Hauptstadt Kaborés Rücktritt gefordert.
Burkina Faso mit seinen 21 Millionen Einwohnern befindet sich wegen des islamistischen Terrors in der Sahelzone in einer Krise. Viele Milizen, agieren über die Grenzen zu Mali und dem Niger hinweg.
Mehr als eine Million Einwohner gelten als Binnenvertriebene. Der Unmut innerhalb der Bevölkerung, die Kaboré und seiner Regierung Handlungsunfähigkeit vorwirft, hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen.