Präsident und Rebellen paraphieren Friedensabkommen für Zentralafrika

Ein neues Friedensabkommen soll nach Jahren des Kriegs die Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik beenden.

Zentralafrikanische Milizionäre nahe der Stadt Gambo
Zentralafrikanische Milizionäre nahe der Stadt Gambo - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Neuer Anlauf zum Frieden nach mehreren gescheiterten Versuchen.

Präsident Faustin-Archange Touadera und die Chefs von 14 verschiedenen Rebellengruppen paraphierten am Dienstag in Sudans Hauptstadt Khartum die Vereinbarung, die unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union ausgehandelt worden war. Es ist das achte derartige Abkommen, das seit 2012 in dem völlig verarmten Krisenstaat erzielt wurde.

Die vorangegangenen Friedensvereinbarungen hatten keinen langen Bestand. Seit einem Bürgerkrieg 2013 schwelt in dem Binnenstaat ein vielschichtiger Konflikt. Konkurrierende Rebellengruppen kontrollieren 70 bis 80 Prozent des Staatsgebiets, staatliche Strukturen sind vielerorts kaum mehr existent. Weite Landstriche werden von marodierenden Milizen beherrscht, die sich oft als Vertreter christlicher oder muslimischer Interessen ausgeben.

Die Konfliktparteien hatten seit Ende Januar unter Vermittlung der AU und der UNO in der sudanesischen Hauptstadt Khartum verhandelt. Mehrfach wurden die Gespräche wegen Unstimmigkeiten unterbrochen.

Die Details der neuen Friedensvereinbarung wurden zunächst nicht veröffentlicht. Nach Angaben der Unterhändler soll in einigen Tagen in Zentralafrikas Hauptstadt Bangui eine offizielle Unterzeichnungszeremonie stattfinden, dann soll auch der Inhalt veröffentlicht werden. Zu den grossen Streitfragen zählte bis zuletzt eine Amnestie für Milizionäre.

Die Zentralafrikanische Republik ist reich an Bodenschätzen, doch die 4,5 Millionen Einwohner zählen zu den ärmsten der Erde. Im Land gibt es rund 700.000 Binnenflüchtlinge, etwa 570.000 Bewohner sind ins Ausland geflohen. Zur Stabilisierung der Lage sind in Zentralafrika mehr als 12.000 Blauhelmsoldaten im Rahmen der UN-Mission Minusca stationiert.

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