Präsident und Rebellen unterzeichnen Friedensabkommen für Zentralafrika

Ein neues Friedensabkommen soll nach Jahren des Kriegs die Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik beenden.

Zentralafrikanische Milizionäre nahe der Stadt Gambo
Zentralafrikanische Milizionäre nahe der Stadt Gambo - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Neuer Anlauf zum Frieden nach sieben gescheiterten Versuchen.

Präsident Faustin-Archange Touadéra und Vertreter von Rebellengruppen unterzeichneten am Mittwoch in der Hauptstadt Bangui die Vereinbarung, die unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union ausgehandelt worden war. Die Chefs der beiden wichtigsten Rebellengruppen waren bei der Zeremonie jedoch nicht anwesend.

Es ist das achte derartige Abkommen, das seit 2012 in dem völlig verarmten Krisenstaat erzielt wurde. Die vorangegangenen Friedensvereinbarungen hatten keinen langen Bestand.

Seit einem Bürgerkrieg 2013 schwelt in dem Binnenstaat ein vielschichtiger Konflikt. Konkurrierende Rebellengruppen kontrollieren 70 bis 80 Prozent des Staatsgebiets, staatliche Strukturen sind vielerorts kaum mehr existent. Weite Landstriche werden von marodierenden Milizen beherrscht, die sich oft als Vertreter christlicher oder muslimischer Interessen ausgeben.

Die Konfliktparteien hatten seit Ende Januar unter Vermittlung der AU und unterstützt von der UNO in der sudanesischen Hauptstadt Khartum verhandelt. Mehrfach wurden die Gespräche wegen Unstimmigkeiten unterbrochen.

Die Zentralafrikanische Republik ist reich an Bodenschätzen, doch die 4,5 Millionen Einwohner zählen zu den ärmsten der Erde. Im Land gibt es rund 700.000 Binnenflüchtlinge, etwa 570.000 Bewohner sind ins Ausland geflohen. Zur Stabilisierung der Lage sind in Zentralafrika mehr als 12.000 Blauhelmsoldaten im Rahmen der UN-Mission Minusca stationiert.

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