Ruanda bezichtigt Frankreich der Mitschuld am Völkermord
Ein Bericht, den die Regierung Ruandas in Auftrag gegeben hat, wirft Frankreich eine Mitschuld am Völkermord in dem ostafrikanischen Staat im Jahr 1994 vor.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Bericht wirft Ruandas Regierung Frankreich eine Mitschuld am Völkermord von 1994 vor.
- Unter anderem hätte Frankreich weiterhin Waffenlieferungen ermöglicht, obwohl sie von den brutalen Angriffen auf Tutsis wussten.
Obwohl sie von brutalen Angriffen auf Tutsis wussten, hätten französische
Beamte und Militärangehörige vor dem Genozid weiterhin Waffenlieferungen an die
Regierung ermöglicht, hiess es in einem veröffentlichten Bericht
einer US-Kanzlei. Frankreich hat eine Mitschuld an dem Genozid stets strikt
zurückgewiesen.
Die Anwälte warfen der französischen Militärmission,
die sich damals in dem Land befand, weiter vor, die für den Genozid verantwortliche
Regierung gestützt zu haben. Der Bericht offenbare eine vernichtende
Zusammenfassung des Verhaltens von französischen Beamten und Militärangehörigen
in Ruanda in den 1990ern und danach, teilte Ruandas Aussenministerin mit.
Untersuchung
der Rolle Frankreichs sei gerechtfertigt
Der Bericht sei einseitig, da er die Verstösse
der primär von Tutsi im Exil gegründeten Patriotische Front Ruandas nicht anspreche, sagte Ida Sawyer von
Human Rights Watch. Er rufe aber zurecht zu einer Aufarbeitung von Frankreichs
Rolle vor und während des Genozids auf. Dem Völkermord in Ruanda waren 1994
mindestens 800'000 Menschen zum Opfer gefallen, die meisten gehörten der
Minderheit der Tutsi an.