Formel 1: Ruanda bewirbt sich offiziell um einen Afrika-GP
Fährt die Formel 1 bald wieder in Afrika? Ruanda will einen Grand-Prix-Kurs bauen und die Motorsport-Königsklasse nach mehr als 30 Jahren zurückholen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel 1 könnte schon bald wieder auf dem afrikanischen Kontinent gastieren.
- Ruanda bewirbt sich offiziell um die Austragung eines Grand Prix.
- Allerdings ist das Land heftig umstritten.
Ruanda will künftig ein Formel-1-Rennen ausrichten. Präsident Paul Kagame hat bestätigt, dass sich sein Land als Gastgeber für einen Grand Prix beworben hat. Die Gespräche über eine Austragung verliefen gut und seien bereits in einem fortgeschrittenen Stadium.
Das erklärte Kagame am Freitag bei der Eröffnung der Generalversammlung des Internationalen Automobilverbandes FIA in der ruandischen Hauptstadt Kigali. Ruanda versuche, «den Nervenkitzel des Rennsports nach Afrika zurückzubringen, indem es einen Formel-1-Grand-Prix ausrichtet», so Kagame.
1993 hat sich die Formel 1 aus Afrika verabschiedet
Bei einem Zuschlag würde das kleine ostafrikanische Land eine Rennstrecke im Distrikt Bugesera bauen. Dieser liegt etwa 44 Kilometer von der Hauptstadt Kigali entfernt. Die Strecke wurde von Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz entworfen. Der Österreicher ist Vorsitzenden der Grand Prix Drivers' Association.
Die Formel 1 ist letztmals 1993 in Afrika gefahren, damals in Südafrika. Damals gewann der Franzose Alain Prost auf dem Kurs in Kyalami nördlich von Johannesburg. F1-Geschäftsführer Stefano Domenicali hat eine Afrika-Rückkehr der Formel 1 mehrfach als «ganz klares Ziel» bezeichnet. Einen Zeitplan gibt es aber nicht.
Menschenrechtler bewerten die Lage in Ruanda sehr kritisch
Ruanda zählt zu den kleinsten Ländern Afrikas und gleichzeitig zu den am dichtesten besiedelten. Die Wirtschaft wächst beachtlich, Korruption ist im Gegensatz zu den Nachbarstaaten kaum verbreitet. Für viele Investoren auch aus Europa ein Grund, sich in Ruanda niederzulassen.
Menschenrechtler bewerten die Lage in dem Land jedoch weiter sehr kritisch. Kagame wurde bei der Präsidentenwahl im Sommer mit deutlich mehr als 90 Prozent der Stimmen für eine weitere Amtszeit bestätigt.
Er regiert das «Land der tausend Hügel» mit harter Hand. Kritiker werfen ihm die Verfolgung von politischen Gegnern vor. Auch kritische Journalisten würden über die Grenzen des kleinen Landes hinaus verfolgt.