Der ehemalige UN-Sondergesandte Volker Perthes mahnt beim Bürgerkrieg im Sudan zum gemeinschaftlichen Handeln. Bisherige Bemühungen seien nur «unzureichend».
Sudanesische Flüchtlinge
Sudanesische Flüchtlinge warten, um Wasser aus Brunnen zu holen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • NGOs wie Ärzte ohne Grenzen ziehen sich aus Khartum und teilweise komplett zurück.
  • Der ehemalige UN-Sondergesandte Volker Perthes ruft zum gemeinschaftlichen Handeln auf.
  • Die bisherigen politischen Bemühungen seien nur «unzureichend und zu unkoordiniert».
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Angesichts der andauernden Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der Miliz RSF im Sudan warnt der ehemalige UN-Sondergesandte Volker Perthes vor einer humanitären Katastrophe. Im Gespräch mit «watson.de» forderte er die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf. Perthes zufolge fehle es den Menschen vor Ort nicht nur an medizinischer Versorgung. «Vertriebene haben keine sichere Unterkunft, Bauern können wegen der Kriegsereignisse nicht säen und ernten, immer mehr Menschen sind von Hunger bedroht

Nur die internationale Gemeinschaft könne die Kämpfe beenden, so Perthes. Die regionalen und internationalen Bemühungen um eine Waffenruhe seien bisher nur «unzureichend und zu unkoordiniert» gewesen. Daher haben die Vereinten Nationen zu Waffenstillstandsgesprächen nach Genf geladen. Voraussetzung für einen Erfolg der Verhandlungen sei genügend Druck auf die Kriegsparteien.

Sudan: Ausländer sollen Khartum verlassen

Auch Krankenhäuser und andere Einrichtungen der zivilen Infrastruktur würden laut Perthes von den Kriegsparteien angegriffen. Deswegen sei es für Hilfsorganisationen oder unbeteiligte Dritte äusserst schwierig, eine Verbesserung der Lage herbeizuführen, so der ehemalige UN-Sondergesandte gegenüber «watson.de».

Am Freitag hatten sudanesische Sicherheitsbehörden alle Ausländer aufgefordert, die Hauptstadtregion Khartum innerhalb von zwei Wochen zu verlassen. Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hatte ihren Rückzug aus der Hauptstadt angekündigt. Viele andere Nichtregierungsorganisationen haben das Land schon verlassen.

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